Seite:Oberamt Aalen 160.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Die Herrn von Schnaitberg.

Schon 1286 werden pueri de Snaeitberch genannt, als gräfl. Dillingen’sche Ministerialen. Dieser pluralis deutet auf mehrere Glieder der Familie und wirklich erscheint auch späterhin eine Mehrzahl von Männern, die selbstständig neben einander zu stehen scheinen.

1330 lebten Eberhard und Ulrich v. Snaytberg, Söhne des † Renhart v. S. unter Vormundschaft ihres Oheims, Johannes der Holzwart genannt von Bittenveld; Ulrich ist 1336 Zeuge in einer Lorcher Urkunde neben Albrecht v. Snaytberg und Friedrich v. Snaytberg dem älteren. Ein Dietrich v. Snaytberg erscheint 1349–62.

An Friedrich den ältern, welcher 1349 nochmals als Fritz der ältere v. Snaytberg bürgt, müssen wir natürlich als jüngern Fritz anschließen den Fritz, der 1357–66 vorkommt und Vogt zu Aalen und Kochenburg gewesen ist. Er hat zur Johanniskapelle in Aalen 1360 den Zehnten in Geiselwang gestiftet und so mag denn Wilhelm v. Snaytberg c. 1390–94 Kaplan der genannten Kapelle, sein Nachkomme gewesen seyn. Dieser führte ein viermal gleich gespaltenes Wappenschild.

Einen geschachten Schild dagegen führen die beiden etwas näher bekannten Linien, welche mit einem Chunz 1362 und Heinrich 1364 beginnen. Cunz v. Snaytberg, 1375 der lange Konrad genannt, hatte wohl eine Schwester Adelheid, mit Eccard von der Heften vermählt, für deren Tochter sein vermuthlicher Sohn Wilhelm Lehensträger gewesen ist und wohl auch durch diese Verbindung Güter bei Abtsgmünd und Hüttlingen gewonnen hat. Wilhelm v. Sch. 1382–1410 genannt, heißt 1382 schon „zu Ezzingen gesessen“. Von seinen Söhnen erscheint Conrad 1416–25, 1429 lebte dessen noch unmündiger Sohn Wilhelm, den 1432 der Oheim beerbt hat, nämlich Fritz v. Sch. 1403–35. Dieser heißt 1403–4 „zu Essingen“, 1414 und 32 vom Osterbuch und 1435 „vom Osterbuch, der Zeit zu Gmünd gesessen“, wo er schon 1416 Bürger gewesen. Seine Gemahlin war eine Tochter des Hans v. Iggingen und um so eher dürfen wir also wohl ihm anreihen Hans v. Snaytberg, der Heubacher genannt 1475 – und Jörg v. Schnaytberg, seßhaft zu Löwenstein, welcher die von seinen Eltern angeborne Kaplaneipfründe zu Essingen an Reinhard v. Wellwart abgetreten hat 1480.

Heinrich v. Schnaitberg heißt der Isenschmid, auch kurzweg „Ich Ysensmit v. S.“ 1362–82. Ausdrücklich sein Sohn war Fritz v. Sch. 1393 der wiederholt auch als Ysenschmid bezeichnet wird – 1425, in welchem Jahre er Vogt zu Kochenburg gewesen. Da er zugleich der ältere heißt 1410 und 25, so ist wohl ein gleichnamiger Sohn anzunehmen und als Enkel Hans v. Snaytberg genannt der Ysensmit 1475.

Die Mitglieder dieser beiden Linien – mit gleichem Wappen – heißen sich Vettern.

Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_160.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)