Seite:Oberamt Aalen 196.jpg

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Das ehemalige reichsstädtische Gebiet, welches größtentheils im Freibürschbezirke (s. 1. Thl.) lag und durch welches Öttingen und Württemberg das Geleitsrecht übten, erstreckte sich bis in die jetzigen Schuldheißereien Unterrombach, Essingen und Unterkochen; es umfaßte nämlich (siehe diese Schuldheißereien) ganz oder theilweise die Weiler und Höfe Unterrombach, Neßlau, Hammerstadt, Spagenweiler, Sandberg, Pumpelhof, Osterbuch, Forst, – Schnaitberg, – Himmlingen und Hirschhof, in letztern zwei Orten die Oberherrlichkeit bestritten von Ellwangen. Ohne obrigkeitliche Rechte gehörten zur Stadt ein paar Höfe in Oberkochen und Sulzdorf; verkauft aber hatten Aalener Bürger in älterer Zeit schon das Volkmarsholz (wo jetzt Volkmarsweiler) und einen Theil des Birkhofs –; die Stadt selber hat 1553 drei Fallgüter zu Mögglingen an Gmünd abgetreten und 16[??] einen Hof in Forst verkauft. Die Güter der Stadtpfarrei, darunter Höfe in Unterrombach, Neßlau und Mögglingen hat, nach der Reformation in Aalen, Ellwangen an sich gezogen.

Ganz abgegangen ist die Vorstadt, von welcher im 14. Jahrhundert die Rede ist und der Weiler bei Aalen, der in jener Zeit erwähnt wird. Er dürfte wohl da gelegen haben, wo gegen den Grauleshof zu der Feldbezirk heutzutage noch Ödenweiler heißt. Ein Wiesenfeld am Rohrwang heißt Hofstett.

Die jetzigen Wohnparcellen der Gemeinde Aalen stehen alle auf der Stadtmarkung und sind fast ohne Ausnahme erst in neuern Zeiten errichtet worden, während durch die große Ausbreitung der Stadt über ihre Ringmauern hinaus die ehemaligen außerhalb gelegenen Parcellen – das Adlerwirthshaus, die Mahlmühlen und die Schleif- und Lohmühle sammt Walke, sowie die alte Ziegelhütte – mit derselben vereinigt wurden.

Die abgesondert bestehenden Parcellen (nach dem Staatshandbuch von 1847) sind:

a) Aalwirthshaus oder der Aal, bei welchem aber neuerer Zeit noch ein weiteres Haus erbaut worden ist, liegt 1/2 Stunde von Aalen, an der Chaussee nach Gmünd. Die Reichsstadt ließ 1788 dieses Wirthshaus zur Koncurrenz mit dem benachbarten freiherrl. v. Wellwartschen Hofherrn-Wirthshause aufrichten; späterhin haben die Besitzer einen entsprechenden Gütercomplex allmählig dazugekauft.

b) Der Drahtzug auf der Erlau, welcher 1828/29 gebaut wurde, seit 1847 jedoch bedeutend erweitert und mit einem Hammerwerk und Walzwerk, einer Kettenfabrik und Drahtstiftfabrikation verbunden wurde. Das Nähere über den Betrieb dieses Werkes, sowie über c) u. s. w. siehe im ersten Theil. Durch die Errichtung von

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_196.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)