Seite:Oberamt Aalen 200.jpg

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kaum hin zu den laufenden Ausgaben, besonders für Armenunterstützung; – bestritten ist, ob ihr auch die Baulast bei der Pfarrkirche obliegt.

Die Parochie Abtsgmünd umfaßt den ganzen Bezirk. Losgemacht davon haben sich in Folge der Reformation Neubronn und Leinroden; noch pfarren hieher Straßdorf und Wildenhof in der Schultheißerei Pommertsweiler. Der bessern Gelegenheit wegen sind 1811 nach A. getheilt worden – von Neuler: Hasel, Sanzenbach, Siegenbühl und Zanken; von Dewangen: Scherrenmühle und Mühlhäusle. Schulen sind es 4, deren eine sich in Wellstein befindet.

Von den Zehnten gebührte der Pfarrei nur der kleine Zehnt, sammt Obst- und Blutzehnten in Abtsgmünd, Bläsishof, Schäufele und in Vorderbüchelberg. Dagegen besaß zuletzt der Staat den ganzen Zehnten in Wellstein und Hangendenbuch, den großen und Erdbirnzehnten aber in den vorhin genannten Orten. Nur Blutzehnten gaben Alt- und Neuschmidte und Birkholz an die Pfarrei, Pulvermühle an’s Kameralamt. In Wülflingen hat die Pfarrei einen unbedeutenden Antheil am großen und am kleinen Zehnten in der Brache, alles Übrige auch die Herrschaft. Heuzehnten ward nur in Abtsgmünd an die Pfarrei und das Kameralamt entrichtet. Grundherrliche Gefälle bezogen neben dem Staate die Pfarreien Abtsgmünd und Neuler (in Vorderbüchelberg) und die Heiligenpflege Abtsgmünd. Das Meiste ist aber zur Ablösung angemeldet.

a) Abtsgmünd, ein Pfarrdorf, seit 1829 Marktflecken, 21/2 Stunden von Aalen, mit 234 Haupt- und 78 Nebengebäuden, liegt vorzugsweise auf beiden Seiten der Lein vor ihrer Mündung in den Kocher, an welchem die (Mahl-, Säg- und Stampf-)Mühle steht und jenseits noch die Ziegelhütte nebst einer Reihe neuer Häuser der Neuschmidte zu, meist von Laboranten bewohnt. Der Ort ist sehr weitläufig gebaut und hat eine Anzahl größerer, ansehnlicher Gebäude.

Schon der Name beweist wohl, daß dieser Punkt und die Ansiedlung darauf dem Abt – nämlich von Ellwangen gehörte. Genannt wird der Ort zum erstenmal 1251 als auf der Gränzlinie des limpurgschen Wildbanns gelegen (Abtsgemunde).

Seit 1377 bildet nachweisbar der größere Theil Abtsgmünds die wichtigste Zubehörde von Wellstein und die damaligen Gutsherrn hatten zu A. eine „Amtsbehausung.“

Ein Theil des Orts jedoch befand sich auch – meist als Ellwg. Lehen – in andern Händen. Es existirte nämlich ein ritterliches Geschlecht von der Hefte, dem Walde bei Abtsgmünd zubenannt, das

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_200.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)