Seite:Oberamt Aalen 216.jpg

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diese Linie im Mannsstamm aus und das Gut fiel an die Vettern zurück. Der Gemahl einer Enkelin jedoch, Herr Tobias Onz (oder Unz) von der Lay machte Erbansprüche geltend auf den Metzelgehren-Hof, wie ihn sein Schwiegervater Hans Veit besessen. Das Hofgericht zu Rottweil wies seine Spolienklage 1695 zurück und ebenso 1707 der Reichshofrath zu Wien, so daß 1708 die Herrn v. Vohenstein immittirt wurden. Allen Ansprüchen an sie entsagte nun Herr v. Onz, dagegen wurde ihm zugestanden, daß wenn der Vohensteinsche Mannsstamm aussterbe, auch seine Familie Theil haben solle an der nach dem Vertrag von 1662 von Limpurg alsdann zu leistenden Entschädigung für Töchter. Der Metzelgehren stand nun verlassen; das Haus wurde wegen Baufälligkeit um ein Stockwerk erniedrigt und 1730 der Hof in Pacht gegeben. Nachdem aber der Vohensteinsche Mannsstamm wirklich erloschen war, machten alsobald die Herrn v. Onz ein Miterbrecht geltend und wurden 1765 vorläufig einmal, nach dem Urtheile des Reichskammergerichts, in den Besitz von 1/3 der Herrschaft Adelmannsfelden gesetzt, worauf sie auch den Metzelgehren-Hof bekamen und ihre Wohnung da nahmen. Noch jetzt zeigt das stattliche Gebäude einen ehemaligen Herrensitz. 1829–31 ist der Hof verkauft worden. Zum erstenmale wird sein Name erwähnt 1405, wo Heinrich v. Vohenstein et ux. an Limpurg verkauften ihren eigenen Hof gelegen zu Adelmannsfelden, genannt Etzelgern, um 80 fl.

h) Mäder, 1/4 Stunde nordwestlich von Adelmannsfelden, nächst der hohen Straße, ist ein von den Herrn v. Vohenstein angelegter Weiler, wozu der Grund und Boden aus der Dorfgemeinde Adelmannsfelden war gekauft worden.

i) Mittelwald, 3/4 Stunden von Adelmannsfelden, an der nördlichsten Gränze des Oberamts, mit zwei Hofgutsbauern, welche neben ihren Feldgütern noch ziemlich eigene Waldungen besitzen. Es ist eine alte Zubehörde der Herrschaft Adelmannsfelden.

k) Ölmühle, 1/2 Stunde von Adelmannsfelden nördlich, ein oberschlächtiges, in neuerer Zeit erst erbautes Werk am Ölweiher.

l) Ottenhof, wahrscheinlich der „Hof Ottenweiler“ 1380, 1/4 Stunde nördlich von Adelmannsfelden. Auch hier kauften die Herrn v. Vohenstein den unmittelbaren Grundbesitz von ihren Hintersassen an sich und die Nähe des Hauptortes veranlaßte den Bau einer etliche Zeit von Vohensteiner Herrn bewohnten adelichen Wohnung, neben welcher jedoch auch ein Haus für einen Bauern oder Hirten stehen blieb. 1662 stand alles öde; 1711 brannte der Hof ab und es wurde nur das Nebenhaus wieder aufgebaut. In späterer Zeit gehörte der Ottenhof zum v. Bernardinschen Antheil, die Herrschaft

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_216.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)