Seite:Oberamt Aalen 220.jpg

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u. dgl. Dabei erträgt der Morgen circa 5–6 Scheffel Dinkel, 3–4 Scheffel Haber. Reps und Hopfen sind versuchsweise gebaut worden, es scheint aber dafür der Boden nicht geeignet. Der Ackerbau wird flürlich betrieben, die Brache zu 1/4 etwa mit Klee eingebaut. Auf einigen Höfen in den schlechtesten Lagen bloß gibts etliche Wechselfelder. An guten Wiesen ist der Bezirk reich; unter mehr als 1400 Morgen sind bloß circa 50 einmädig, alle andern zwei- und dreimädig, mit einem Ertrag von circa 21–30 Centner Futter. Die Durchschnittspreise sind etwa 75 fl. für den Morgen Acker, 125 fl. für den Morgen Wiesen.

Die Baumzucht ist erst im Aufblühen, circa 150 Morgen Gärten und Wiesen sind jetzt mit Obstbäumen bepflanzt.

Viehzucht wird eifrig betrieben und größtentheils findet bloß Herbst- und Stoppelweide statt; nur auf den vereinzelten Höfen werden auch Wechselfelder und Brache beweidet. Die Limburger Rindviehrace herrscht weitaus vor. Schafe – meist rauhe Bastarde – werden viele gehalten, die Pferdezucht hingegen ist unbedeutend und die Bienenzucht auch hier im Rückgang.

Feldbau und Viehzucht bilden die Hauptnahrungsquelle der Einwohner, welche – da Grund und Boden noch nicht allzusehr zerstückelt und hinreichend fruchtbar sind, im Ganzen noch in ziemlichem Wohlstande sich befinden. Sehr wohlthätig wirkte die Vertheilung der Dewanger Viehweide Birkach 1796 ff.

Den großen Zehnten beziehen Spital Gmünd und die Herrn v. Wellwart-Laubach gemeinschaftlich, nur auf den Hüttenhöfen bezieht denselben der Staat und ebenso theilweise in Bernhardsdorf. Zehntfrei sind Bronnenhäusle, Haldenhäusle und Trübenreute. In Rodamsdörfle (und Berg s. da), hat die Pfarrei Fachsenfeld Antheil am großen und kleinen Zehnten, neben Spital Gmünd und Pfarrei Dewangen, welch letztere sonst überall jährlich wechselnd mit dem Staate den kleinen und Blutzehnten im Besitz hat. Nur auf den Hüttenhöfen steht der kleine Zehnte der Pfarrei Unterkochen zu. Heuzehnte wird großenteils keiner gereicht. Grundherrliche Gefälle (Gülten, Herbst- und Hellergelder u. dgl., die jedoch alle abgelöst werden) beziehen neben dem Staate die Grundherrschaft Wellwart-Laubach, Spital und Priesterpflege in Gmünd und Stiftung Dewangen; einiges in Dewangen auch die Grafen von Rechberg. Den Wellwart’schen Antheil am großen Zehnten hatten frühe die Herrn von Adelmann als Ellwang. Lehen besessen, jedoch an Herrn v. Lang in Leinzell verkauft, dieser wiederum an den Spital zu Ellwangen, der aber

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_220.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)