Seite:Oberamt Aalen 222.jpg

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besitzen. Dieselben finden ihr weiteres Auskommen theils durch Gewerbsbetrieb, theils als Taglöhner.

Über Gemeinde- und Stiftungsvermögen s. Tab. III.

Im obern, östlichen Theile des Dorfs, an der Hauptstraße desselben, steht die Pfarrkirche zur heiligen Maria, 1819–21 ganz neu erbaut 110 Fuß lang, 48 Fuß breit. Nur der Thurm, worin sich die Sacristei befindet, blieb von dem alten Bau übrig. Der Kirchhof ist bei Gelegenheit des Kirchbaus vor das Dorf hinaus verlegt worden, neu ummauert.

Ein Cunrat von Dinwang, Edelknecht, zeugte 1369; im Besitz des Ortes jedoch befand sich schon etwas früher vorzugsweise die Gmünder Geschlechterfamilie „vom Steinhaus.“ Bereits 1372 hatten Konrad im Steinhaus und Johann und Konrad seine Söhne nebst Peter im Steinhaus ihre Güter zu Dewangen und Reichenbach, das Gericht und die Vogtei, die Weide und den Hirtenstab, den Kirchsatz und Widdumhof um 1036 Pfund Heller verkauft an das Spital in Gmünd. Dieß Alles war Lehen von Ellwangen, von welchem es das Spital seit 1364 empfangen hat. Auch die Herrn v. Adelmann besaßen Ellwangensche Lehengüter zu Dewangen, Reichenbach und Faulherrnhof, später auch zu Rodamsdörfle. Weitere Güter zu Dewangen besaßen Hans v. Elchingen et ux. Anna Mangoltin und Lorenz Feierabend (Gmünder Geschlechter), 1404 und 1405 an das Spital verkauft. Hans vom Steinhaus verkaufte ebendemselben 1427 ein Gütlein zu D. nebst einem Gute zu Pfersbach um 123 fl. Wilhelm Häberling von Gmünd verkaufte an Cunz Adelmann 1/2 Hufe 1403. Das Kloster Gotteszell hatte zwei erblehenbare Höfe erworben.

Die Pfarrei incorporirte 1414 Pabst Johann XXIII. dem Spital und Martin V. bestätigte dieß 1431. Die Besoldung des aufzustellenden Vicars hatte der Bischof von Augsburg 1420 regulirt.

Die Heiligenpflege war nicht unbedeutend und erwarb allerlei Güter z. B. 1414 in Neßlau, 1432 in Fachsenfeld, 1476 am Sauerbach, 1514 in Rodamsdörfle, in Bernhardsdorf u. a. Eine Frühmesse am St. Katharinen-Altar wurde hauptsächlich von gefallenen Almosen durch die Spitalmeister 1439/40 gestiftet und mit gekauften Gütern und Gefällen zu den Hütten, zu Reichenbach, in Fachsenfeld, Neßlau, Unter-Rombach, Aalen und Essingen fundirt. Dieselbe ist im Laufe der Zeiten eingegangen, 1760 aber gab das Spital Gmünd zur Pfarrei eine Zulage für Haltung eines Vicars. – Der Umfang der Pfarrei hat sich in neuern Zeiten etwas verändert, indem – s. oben – einige Parzellen ausgepfarrt, dagegen die Orte Hüttenhof, Ober-Rombach, Schwalbenhof, Mädle und Hammerstadt von Unterkochen

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_222.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)