Seite:Oberamt Aalen 237.jpg

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bezogen zu haben, wo er genannt wird „zu Hohroden gesessen.“ Sein Sohn heißt: Wilhelm v. Wellwart von Hohroden, zu Lauterburg gesessen; von dessen Söhnen erhielt Ulrich Hohroden sammt Gütern zu Essingen und Lautern; sein Enkel Wilhelm aber verkaufte Hohroden um 8500 fl. an seine Vettern von der Lauterburger Linie 1536, bei welchen das Schloß geblieben ist, ein Sequester im 30jährigen Kriege abgerechnet, wo der Kaiser Hohroden (damals Friedrichs v. W. Antheil, weil derselbe auf schwedischer Seite gekämpft hatte) einzog 1638 und späterhin an den Deutschmeister v. Stadion überließ. Doch mußte im Frieden auch dieses damalige Reichs- und jetzige Kronlehen der wellw. Familie restituirt werden, für welche das wohlerhaltene Schloß mit trefflicher Aussicht und einigen freundlichen neuern Anlagen am Schloßberge, einen angenehmen Sommersitz bildet.

Gegenwärtig wird das Schloßgut von dem Miteigenthümer Freiherrn Karl Ludwig Christian v. Wellwart auf eigene Rechnung verwaltet, nach den Grundsätzen rationeller Landwirthschaft. Neu eingerichtet ist eine Brauerei mit Branntweinbrennerei. Auch besteht auf dem Platze eine Schenk- und Speisewirthschaft.

i) Die Lauch- oder Lochklinge, ein herrschaftliches Schafhaus, unfern Hohroden.

k) Die Lix, ein Schafhaus, 1/2 Stunde von Essingen, am linken Remsufer, nicht weit von der Chaussee, mit dazu gehörigen Wiesen.

l) Der Oberkolbenhof3/4 Stunden von Essingen im Welland gelegen, an dem kahlen Kolbenberg mit schöner Fernsicht – erscheint mit diesem Namen 1612, er hat aber früher Mayersberghof geheißen. Besitzer war 1612 Konrad Kolb. An dem „Gemeinwerk von Forst“, wohin der Hof gehörte, stand dem Inhaber ein doppelter Theil zu.

m) Ölmühle, im Remsthale, 1/4 Stunde oberhalb Essingen. Auch eine Gipsmühle wird hier betrieben.

n) Der Schnaitberg, nördlich 1/2 Stunde von Essingen gelegen auf der Höhe eines Hügels, mit freundlicher Aussicht nach allen Seiten. Es stand hier eine Burg, Stammsitz der Herrn v. Schnaitberg (s. A, VII. S. 160) mit Gütern und Besitzungen in Essingen, Osterbuch und wahrscheinlich auch Lautern, in Rodamsdörfle, Berg, Treppach, Fachsenfeld, Hüttlingen u. a.

Vor 1473 scheint der Schnaitberg mit seinen Zubehörden an die Herrn v. Horkheim veräußert worden zu seyn, eine längst zu Gmünd angesessene Familie, wo sie im 14. und 15. Jahrhundert häufig die Bürger- und Städtmeisters-Würde bekleidete und Güter besaß in Durlangen, Gmünd, Iggingen, Ober- und Unter-Bettringen, Pfersbach

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_237.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)