Seite:Oberamt Aalen 278.jpg

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einer Schwester verkauften nun den ihnen zugefallenen Theil an Schloß und Weiler Lauben an die 2 noch überlebenden Schwestern, deren eine an einen Herrn v. Nothhaft, die andere an einen Herrn v. Bernhausen vermählt war. Den Erben der Frau v. Nothhaft hat Hans Sigmund v. Wellwart-Fachsenfeld 1586 ihre Hälfte an Laubach und andere Güter mehr um 6000 fl. abgekauft und auch die zweite Hälfte muß er in dieser Zeit erworben haben. Gegen Ende des Jahrhunderts war jedenfalls Hans Sigmund einziger Besitzer und ließ nun 1599 das Schloß neu aufbauen. Von seinen vielen Söhnen erhielt Heinrich Wilhelm in der Erbtheilung 1622 Laubach, überließ es aber an Friedrich, den Stammvater der noch jetzt blühenden Linie, welche daneben Leinroden und Waiblingen mit Zubehörde besaß und in neuester Zeit auch vollends die Fachsenfeld-Polsinger Linie beerbt hat. Mit dem Blutbann hat Hans Sigmund v. Wellwart 1582 von Kaiser Rudolf II. die Erlaubniß erlangt, auch zu Laubach Stock und Galgen aufzurichten, auf der Höhe südlich vom Schlosse. Die Sage aber meldet, er habe gleich 3 Unschuldige gerichtet und durch 3 Tauben (ihre Seelen) gemahnt, seine 3 Kirchen zur Sühne gestiftet.

Die nächsten Zubehörden von Laubach sind die Dorfmühle, eine im 17. Jahrhundert erbaute Mahl- und Sägmühle (früher stand eine Mühle weiter oben an der Lein, beim Mühlholze) und das Schneiderhaus, jenseits Laubach, 1/8 Stunde entfernt an der Thalwand gelegen, etwas tiefer als der Blumenhof, 1795 erst auf einem ausgerodeten gutsherrl. Waldstück erbaut.

b) Der Weiler Berg, 1/4 Stunde ob der Burgruine i), 3/4 St. von Laubach am Rande der Berghöhe gelegen, war mit der Burg i) öttingisch Lehen und heißt 1409: „der Weiler darob gelegen, genannt zum Berge.“ – 1522 werden specificirt 3 Höfe und eine Hube, jetzt sind’s 8 Häuser. Eins darunter 3stockigt mit steinerner Grundlage hieß das Schlößchen; es soll da auch eine Burg gestanden seyn.

c) Der Blumenhof, 1/4 Stunde jenseits Laubach, ziemlich hoch an dem großenteils bewaldeten Thalabhange gelegen, bestand schon im 16. Jahrhundert und hat noch früher Weilerholz geheißen.

d) Eichhornhof, ein am Fuße der Thalwand wenig erhöht stehendes Haus, fast ganz von Wald umgeben, 1/2 Stunde von Laubach; ist kurz vor Anfang des 18. Jahrhunderts gegründet worden.

e) Haag, ein Weiler, 3/4 Stunden von Laubach, größtentheils an der Thalwand zunächst des Leinroder Thurms gelegen, zieht sich langgedehnt thalabwärts. Früher bestand ein „Haghöflein“. Alles weitere ist neue Anlage. 1711 wurde auf den rauhen Äckern „bei der Leinroder Schloßreuthe“ das erste Haus gebaut u. s. w.; jetzt

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 278. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_278.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)