Seite:Oberamt Aalen 291.jpg

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der evang. Kirche angehörten, hatten sie ihre Unterthanen im Dewanger Bezirk der Neubronner Parochie zugetheilt.

Die Schule hat nur einen Lehrer; das Schulgebäude hat die Gemeinde zu unterhalten.

Als einen ausgezeichneten, in Neubronn am 5. Dez. 1661 geborenen Mann nennen wir Ferdinand Harsch, Sohn von M. Joh. Martin Harsch, Pfarrer zu Neubronn, nachher zu Essingen. Derselbe ging als 15jähriger Gymnasist mit einem französischen Marquis ohne seines Vaters Wissen nach Frankreich, wo er sich als Ingenieur ausbildete, trat sodann in Kriegsdienste und wurde, nach manchen Feldzügen, General-Quartiermeister beim schwäbischen Kreis, dann Kaiserl. General-Commandant von Freiburg und endlich Reichsgraf. Er hatte die kathol. Confession angenommen und starb zu Freiburg, seinen Söhnen ansehnliche Güter hinterlassend.

b) Das Kellerhaus, 1/4 Stunde von Neubronn, an der Straße von Abtsgmünd nach Hohenstadt gelegen, wurde zu Ende des vorigen Jahrhunderts von dem Neubronner Wirthe als Bierkeller gegründet. Jetzt wird eine selbstständige Wirthschaft darauf betrieben.

c) Mühlholz, ein Hof, bildet eine Exclave am linken Abhang des Leinthals, zwischen Laubach und Heuchlingen. Hier lag ein seit 1653 (wo es gegen den „Prastel“wald von den Herren v. Adelmann eingetauscht worden war) zu Neubronn gehöriges Wäldchen jenes Namens, welches von der Herrschaft 1749 verkauft und nachher ausgerodet wurde. 1835 kaufte Rentamtmann Immendörfer die einzelnen Grundstücke zusammen und baute die nöthigen Ökonomiegebäude dahin; 1840 haben die Herren v. Wellwart-Laubach das Gut als Maierei erworben.

d) Die Spatzenmühle, 1/4 Stunde unter Neubronn, am Spatzenbach und sogenannten Spatzenweiher, scheint mit dem letzteren etwas vor 1563 errichtet worden zu seyn; ursprünglich war da nur ein Bauerngut.

Ober-Kochen,


Gem. II. Kl. mit 1201 Einw., bestehend aus: a. Ober-Kochen, Pfarrd. mit M.-G., 1180 Einw., wor. 705 kath. b. Kreuzmühle, M., – Einw. c. Öl- und Schleifmühle, M., – Einw. d. Schlackenwäsche, Hs., 16 kath. Einw. e. Ziegelhütte, Hs., 5 kath. Einw. – Kath. und evang. Pfarrei.

Dieser Bezirk, ganz der Alp und dem Gebiete des weißen Jura zugehörig, ist interessant durch die auf der südlichen Grenze stattfindende Gebirgseinsenkung, welche das Kocher- mit dem Brenzthale fast

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 291. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_291.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)