Seite:Oberamt Aalen 298.jpg

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überkleidet, zwischen welchen der Mensch nur in kleineren Ortschaften sich angesiedelt hat; bei Pommertsweiler selbst gegen Adelmannsfelden zu erstreckt sich eine Art Hochebene zwischen den Gebieten der Bühler und Roth. Wasser ist in Quellen und Bächen überall in Fülle vorhanden, wozu noch ein paar ansehnliche Weiher kommen. Die Quellen und Bächlein im östlichen Theile laufen der fast an der Gränze hinfließenden blinden Roth zu; westlich dem Hohlen- oder Röthenbach, welcher geradezu die Westgränze bildet. Im mittleren Gebiete entspringt die Bühler mit mehreren ihr zulaufenden Nebenbächen.

Der Boden ist vorherrschend grob sandig und meistens leicht, seltener schwer und lettig, bei Höfen steiniger (Lias-) Kalkboden; die Fruchtbarkeit im Allgemeinen ist gering, doch liegen die Einwohner dem Landbau mit allem Fleiße ob. Nur in Hinter-Büchelberg ist Wechselfelderwirthschaft, außerdem wird flürlich gebaut, mit reiner Brache. Vorherrschende Fruchtarten sind Roggen und Haber, wenig Dinkel, Waizen und Gerste; noch weniger gebaut werden Hanf, Flachs und Reps, – blos zum eigenen Gebrauch. Der Morgen Ackerfeld kostet durchschnittlich 20 fl. und erträgt etwa 60 Garben. Die Wiesen sind meistens einmädig und es gibt der Morgen, mit einem durchschnittlichen Werth von 40 fl., ungefähr 10 Ctr. Futter. Bei diesem geringen Futterertrag ist die Rindviehzucht nicht bedeutend und es wird das Vieh auf Felder und Haiden zur Waide getrieben. Nadelstreue ist ganz allgemein. Noch unbedeutender ist die Pferdezucht, auch werden blos wenige Schafe gehalten, theils deutsche, theils mittelfeine Bastarde. Für Obstbau sind Lage und Klima nicht günstig; das Klima ist vorherrschend windig und trocken.

Den Zehnten besitzt der Staat in Herrenwald, Hinterbüchelberg, Höfen, Höfenhölzle und Straßdorf – (früher Ellwangen) nur am Erdbirnzehnten zu Hinterbüchelberg hat die Pfarrei Abtsgmünd zur Hälfte Theil. Zehntfrei sind Hohlenbach und Wildenhäusle – von allen übrigen Parzellen gebührt großer und kleiner Zehnte der Pfarrei Adelmannsfelden. Gefälle hatten zu beziehen der Staat, die Grafen v. Adelmann, die Pfarreien Adelmannsfelden und Abtsgmünd, sowie die Heiligenpflege Adelmannsfelden; dieselben sind aber schon, oder werden abgelöst.

Der Nahrungsstand der Einwohner ist im Allgemeinen sehr mangelhaft. Nur wenige ganze Bauernhöfe sind übrig, die Güter vielmehr zum größten Theile sehr zerstückelt und die Einwohner meist auf Nebenerwerb hingewiesen, welcher vorzugsweise durch Taglohn und Waldarbeiten (Holzmachen, Kohlen-brennen und -verführen u. dgl.) gesucht wird. Der Gewerbebetrieb – von circa 50 Gewerbsleuten im

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 298. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_298.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)