Seite:Oberamt Aalen 308.jpg

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um 1850 fl. an das Kloster Oberhofen bei Göppingen, welches 1446 den Ort um 1600 fl. an Hans Matthias v. Lauchheim (zu Gmünd) abtrat. Auch dieser besaß Leinweiler nur kurz; schon 1467 hat er es – sammt Kirchsatz, Gütern und eigenen Leuten um 1550 fl. an Jörg Adelmann verkauft, bei dessen Familie es seitdem geblieben ist, an welche auch das Predigerkloster zu Gmünd Güter in Leinweiler 1505 und 1518 verkauft hat.

Die Herrschaft Leinweiler ist ein freies Allod gewesen und erst 1662 dem Stifte Ellwangen zu Lehen aufgetragen worden, um andere Lehen freizumachen.

Ob auf dem sogen. Römerburren, etwas südwestlich vom Weiler, wo starke Grundmauern und einiges eiserne Geräthe ausgegraben wurde, ein Rittersitz gestanden, ist zweifelhaft.

Leinweiler bildete einst eine eigene Parochie mit dem Filial Laubach. Noch steht der Thurm des alten Kirchleins; die jetzige Kirche – dem heil. Laurentius geweiht, mit 3 Altären und einem eigenen Meßner, ist jünger. Die Baulast von Kirche und Gottesacker ruht auf der Stiftungspflege, welche ein Vermögen von 5000 fl. besitzt.

Die hohe Lage gewährt eine hübsche Aussicht auf die Alpkette. Da jedoch 1467 gesagt ist: „mein Dorf an der Lyn gelegen, genannt Leinweiler“, so scheint später erst der Ort aus dem häufig überschwemmten Thale auf die Höhe verlegt worden zu seyn.

f) Zeirenhof, auch Seierhof genannt, am Ursprung des Federbachs, auf der westlichsten Gränze des Oberamts gelegen, 1/2 Stunde von Schechingen, ein Hof, der fast ganz von Waldungen umschlossen ist. Er ist wohl, als adelmann’sches Jägerhaus, im 17. Jahrhundert gebaut worden.

Unter-Kochen,


Gem. II. Kl. mit 1529 Einw. a. Unter-Kochen, Pfarrd. 1145 Einw., wor. 30 evang. b. Birkhof, 10 Einw. c. Drahtzug, Hs., 2 evang. Einw. d. Erlenbau, Hs., 10 Einw. e. Eisenhammerwerk, W., 131 Einw., wor. 48 evang. f. Glashütte, W., 47 Einw. g. Grauleshöfe, W., 15 Einw., wor. 6 evang. h. Himmlingen, W., 102 Einw. i. Hirschhof, H., 4 Einw. k. Hohenberg, W., 24 Einw. l. Klause, Hs., 4 Einw., m. Läuterhäusle, Hs., 3 Einw. n. Neubau, H., 6 Einw. o. Neues Hammerwerk, 3 Einw. p. Pulvermühle, 8 Einw. q. Sägmühle, M., 6 Einw. r. Stefansweiler, M., 2 Einw. s. Ziegelhütte, 7 Einw. – Kath. Pfarrei; die Parz. k. und n. sind Filiale der kath. Pfarrei Waldhausen, O.A. Neresheim. Die evang. Einwohner der Gemeinde sind nach Aalen eingepfarrt.

In der Hauptsache etwas südöstlich von Aalen bildet der Bezirk die östliche Gränze des Oberamts, gegen die Schultheißereien Waldhausen

Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 308. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_308.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)