Seite:Oberamt Aalen 314.jpg

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über die obrigkeitlichen Rechte aber stritten sich Aalen, Ellwangen und Öttingen. Einen Hof zu Minder-Himmlingen hatte 1350 die Bürgerschaft in Aalen gegeben zu Stiftung einer Frühmesse in der Stadtkirche.

h) Himmlingen, ein Weiler, 1/2 Stunde von Unter-Kochen, liegt zunächst am Fuße der Gebirgswand in der Mulde des Taufbachs und Steigbachs, an welchem eine oberschlächtige Mahlmühle 1833 erbaut wurde. Die drei Orte Himmlingen, Grauleshöfe und Hirschhof, alle drei auf der Oolith-Terrasse des Hertsfeldes, ziemlich nahe beisammen gelegen, hießen ursprünglich Himmlingen, und zwar Groß-, Mindern- und Klein-Himmlingen.

Sehr complicirt waren einst die Besitzverhältnisse des erstgenannten Weilers. Er bestand aus 9 Gütern, über welche Aalen in Folge eines Kaiserl. Vogtei-Privilegiums über Groß-Himmlingen die hohe Obrigkeit ansprach, ohne dieselbe durchsetzen zu können. Vielmehr übte 1) die Propstei und 2) das Kapitel Ellwangen, 3) die Reichsstadt je über den Einen Unterthanen, welcher ihnen steuerbar war, die volle Obrigkeit. 4) Von den 6 andern Unterthanen bezog das Kapitel Gülten, Aalen aber Dienste und Steuern und übte die Vogtei. Die Gemeindeherrlichkeit, Fraisch und Landeshoheit blieben im Streit, ja längere Zeit machte auch Öttingen, Namens seines Landgerichts, Anspruch darauf. Aalen gab 1662 eine Weilerordnung.

Die Kapelle zur heil. Maria Magdalena ist schon 1479 und wieder 1666 reparirt worden.

i) Der Hirschhof, über dem Hirschbachthale gelegen, 3/4 St. von Unter-Kochen, wurde im 16. Jahrhundert auf einer Viehwaide gegründet als ein der Stadt Aalen gültbarer, leibfälliger Hof; Ellwangen sprach die hohe Obrigkeit an.

k) Hohenberg, ein Weiler, 1 Stunde von Unter-Kochen, auf einer die ganze Gegend überschauenden Kuppe des Hertsfeldes gelegen, gehörte zur Unter-Kochener Kirchenpflege und bestand schon im 15. Jahrhundert als Hof.

l) Klause, ein Haus am Fuße des Kocherbergs, 3/8 Stunden von Unter-Kochen, nächst bei m). Hier hatte sich einst ein Klausner angesiedelt, dessen Häuschen späterhin einem Hausgenossen eingeräumt wurde.

m) Das Läuterhäusle, 1/4 Stunde von Unter-Kochen, unter der Kocherburg, nahe bei den Gebäuden des K. Hüttenwerks, wurde von diesem 1837 erkauft, dingliche Schildwirthschaftsgerechtigkeit erworben und ist seitdem als Werkswirthschaft verpachtet. Der Name

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 314. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_314.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)