Seite:Oberamt Aalen 318.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die Herren v. Wellwart erkauft vom Kl. Kirchheim; im Genusse des kleinen Zehnten blieb jedoch die Pfarrei Essingen. In dem alten Unter-Kochener Parochiebezirk steht dieser Pfarrei noch immer der große und kleine Zehnte zu in Mädle, Ober-Rombach, Schwalbenhof und Hahnenberg und der kleine Zehnte vom Armenweiler, Hofherrn und Schlegelhaus, wo ein großer gar nicht entrichtet wird. Den großen und kleinen Zehnten hatte die Stadt Aalen erworben in Unter-Rombach, Neßlau und Osterbuch – den kleinen Zehnten in Unter-Rombach aber dem Diakonate überlassen. Ellwangen gehörte der große Zehnte vom Mantel- und Nägeleshof, der kleine aber gebührt da dem Pfarrer zu Unter-Kochen, gleichwie in Hammerstadt, wo Ellwangen und Aalen in den großen sich theilten, doch so, daß Aalen nach einem Vertrage von 1641 etwas mehr bekam als die Hälfte. Den Heuzehnten, soweit solcher entrichtet wird, hat fast ganz die Pfarrei Unter-Kochen. Aller Zehnte wird jetzt abgelöst, ebenso die grundherrlichen Gefälle, Hellergelder, Fruchtgülten u. dergl., welche zustanden dem Staate (von Ellwangen, der Stadt Aalen und der Herrschaft Nieder-Alfingen her), den Herren v. Wellwart-Essingen und Laubach, den Stiftungspflegen zu Aalen, Unter-Kochen und Hüttlingen; einige Meßnereigebühren nach Unter-Kochen, Essingen und Dewangen.

Die grundherrlichen Verhältnisse dieser Gemeinde waren vielfach zertheilt und es gehörten: 1) Vorzugsweise zum Gebiet der ehemaligen Reichsstadt Aalen: die Parzelle a., b.2, e., h., m., o., p., r. und v. – 2) Zur Reichsstadt Gmünd: Parzelle s. – 3) Gemischter Herrschaft war die Parzelle c. – 4) Wellwart-Laubachische Besitzungen: Parzelle b1. und b3., d., g., i., k., l., n., t. und u., ferner f., q. und w., welche einst zur Herrschaft Essingen gehört hatten. –

a) Unter-Rombach, 1/2 Stunde von Aalen, im Thale des Rombachs gelegen, über welches wegen der häufigen Überschwemmungen ein circa 150 Schritte langer hölzerner Steg führt (früher noch ein unterer), zählt 32 Haupt- und 9 Nebengebäude, welche an der Vicinalstraße in langer Ausdehnung sich hinziehen. Einige Häuser zunächst am Spagenweiler, auf Unter-Rombacher Markung erbaut, sind – der Lage gemäß, dem Armenweiler zugetheilt worden.

Die Bürger der Stadt Aalen erscheinen von Alters her als Besitzer dieses Orts. Auch einige 1413 und 1416 an Georg II. v. Wellwart frei eigen verkauften Güter scheinen an Aalen zurückgekommen zu seyn; denn erst wieder seit 1573 wird ein wellwart. Gut genannt als ellwang. Lehen. Ellwangen zog erst bei der Reformation in Aalen 2 Güter an sich, welche früher der Pfarrei gehört hatten. Aalen

Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 318. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_318.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)