Seite:Oberamt Aalen 321.jpg

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ein Häuschen gebaut für einen Waldhüter und Mäusefänger. Im nächsten Jahrhundert aber siedelten sich auch hier, in dem engen, waldigen Thälchen, das ein Seitenbächlein zum Rombach schickt, mehrere Familien an, so daß jetzt ein Weiler besteht, 1/4 Stunde von Unter-Rombach, fast ohne allen Grundbesitz; die Häuser sind meist am, fast im Walde gelegen.

k) Der Weiler Mantelhof, 5/8 Stunden von Unter-Rombach, jetzt in 2 Hälften getheilt, liegt am Fuße des Albuchs, jenseits der Stuttgarter Chaussee. Der ursprüngliche Name ist: Hof zum Mantel und da 1336 ein Hilprant v. Mantel lebte, s. S. 239, so muß wohl hier ein ritterl. Geschlecht ehemals gesessen seyn. Später finden wir die Herren v. Wellwart im Besitz, die ellwang. Lehensherrlichleit mußten sie anerkennen (1575), die gleichfalls bestrittene fraischliche Obrigkeit behielten sie aber (1662) in possessorio.

Bemerkenswerth ist, daß hier im Reformationszeitalter der berüchtigte Profoß des schwäbischen Bundes, Aichelin, an einem Neujahrstag, von Ellwangen gesendet, eine Versammlung von Wiedertäufern – zu deren Sekte der Hofbauer sammt allem Gesinde sich hielt – überfallen und weil Keines seinen Glauben verläugnen wollte, dieselben theils gehängt, theils verbrannt hat, bei 14 Personen.

l) Der Nägelenshof ist einer von den 3 ursprünglichen Höfen des Hofherrn, der noch am besten seinen Umfang bewahrt hat. Er liegt 3/8 Stunden von Unter-Rombach und hat sich in neuerer Zeit mit den Parzellen g., s. und t. als eigene Markung vom Armenweiler losgemacht.

m) Neßlau, ein Weiler zwischen Unter-Rombach und Hammerstadt am gleichen Bache gelegen, 1/4 St. von Unter-Rombach. Der Spital Gmünd hat mit Dewangen 2 ellw. Lehengüter zu Neßlau erworben, die 1464 allodificirt und an Aalen verkauft wurden, das schon 2 Höfe besaß, ein weiterer gehörte in’s ellwang. Amt Kochenburg und bei der Reformation in Aalen wurde auch der Hof des Heiligen der Stadtkirche an die Propstei abgetreten. Jeder Theil übte über seine Hintersassen alle obrigkeitlichen Rechte zu Dorf und Feld, Aalen sprach die Gemeindeherrlichkeit an.

n) Ober-Rombach, ein Weiler, 1/2 St. von Unter-Rombach, ziemlich langgestreckt, auf der sanften Erhöhung zwischen den 2 ersten Quellbächen des Rombachs, welche einst zu 5 Weihern aufgestaut waren. Hier wurde Georg I. v. Wellwart schon 1389 mit 2 ellwang. Lehen belehnt. Andere Grundeigenthümer sind nicht bekannt; denn erst durch die Herren v. Wellwart ist ein Hof zu Ober-Rombach mit dem Rittergute

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 321. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_321.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)