Seite:Oberamt Aalen 331.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und Berthold Nüttel einen Vertrag, daß jeder Theil auf seinen Gütern die Jurisdiction haben soll und auf der Gemeinde das Condominium. Die Nüttel verkauften ihren Theil an die Blarer von Wartensee 1628, diese aber 1705 an Ellwangen, das bereits den ahelfingischen Theil im Besitz hatte. 1803 gehörten zur Propstei 3 Bauern und 2 Lehner, zu Wellwart-Laubach 2 Halbbauern und nach Nieder-Alfingen 1 Halbbauer. Über die hohe Obrigkeit stritten sich diese 3 Herrschaften und die Aushebung eines Rekruten durch die Herren v. Wellwart 1759 verursachte den Einfall einer Abtheilung ellwangenscher Miliz in Fachsenfeld.

In Treppach stand einst eine Kapelle zum heil. Silvester und Wendelin; die jetzige ist 1776 von der Gemeinde zu Ehren der heil. Maria erbaut worden und hat keinen Fonds.

o) Weidenfeld sammt Schnepfenthal lagen zunächst bei einander, sind aber vor 1612 zusammengeschlagen worden. An das abgegangene Schnepfenthal erinnert der Schnepfenteich.

Der Weidenfeldhof, auch Schweizerhof genannt, steht 1/4 St. von Wasseralfingen, gegen Aalen zu auf einem Hügel des linken Kocherufers; er ist in mehreren Händen und hat, seit der Brand 1842 das frühere Schlößchen verzehrte, 2 Wohngebäude u. s. w. – Ursprünglich ahelfing. war dieses Gut wie k) an die Hrn. v. Wellw. gekommen; Hans Sigmund v. Wellwart-Laubach verkaufte es 1612 um 10.000 fl. an seinen Schwiegersohn Hans Heinrich v. Wittenau, als ellw. Mannlehen; 1665 verkaufte Friedrich v. Wittenau das Gut an J. G. Weitmann v. Schnekenhofen, dessen Erben es um 10.500 fl. dem ellwang. Lehenhof abtraten im Jahr 1692. Nun blieb der Hof bis 1721 in Selbstadministration, wo dann das Jesuiten-Kolleg zu Ellwangen denselben um 12.000 fl. erkaufte und durch einen Bruder verwalten ließ; Lehenschaft und Vogtei hatte sich die Propstei vorbehalten. Bei Aufhebung des Jesuitenordens 1773 wurde der Hof für den ellwang. Studienfonds eingezogen und verpachtet. Erst 1843 ist diese Staatsdomäne verkauft und mehrfach vertheilt worden; den dazu gehörigen Wald hat der Staat behalten.

Ganz verschwunden ist das 1827 abgebrannte Birkleshäusle oder Feldhirtenhäusle auf dem Birkle (Berg) bei Wasseralfingen. Ein abgegangener „Hof zu Westerhalden“ wird zwischen Röthenberg und Treppach genannt.



Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 331. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_331.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)