Seite:Oberamt Biberach 019.jpg

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wurde im Jahr 1790 vom Klosterforstmeister Rauter an mehreren Stellen ausgesät; sein Wuchs gehört übrigens nicht zu den schönsten. Seit dem Jahr 1819 wurden Versuche mit der Aussaat der in Östreich einheimischen Schwarzforche[ws 1], Pin. nigra, gemacht, welche im Fürstenwalde bei Ochsenhausen ein vorzügliches Gedeihen zeigt.

Laubhölzer finden sich folgende:

Die Ulme, ulmus campestris, findet sich selten. Die Linde, tilia grandifol.und parfifol. findet sich in Waldungen nicht häufig, dagegen als Alleenbaum an Kapellen und Heiligenbildern. Die Eiche, Q. robur und pedunculata, findet sich häufig, aber nur einzeln vertheilt in ältern Stämmen; jüngere wurden während der letzten Jahre viele nachgepflanzt in der Nähe von Ochsenhausen, und in den Waldungen der Stadt und des Spitals Biberach. Die Buche, fagus silvatica, war früher mehr verbreitet, und kommt nun nicht mehr sehr häufig rein, dagegen öfters mit der Fichte gemischt vor. Die Hainbuche, carpinus betulus, selten. Die Birke, betula alba, ist nach der Fichte die verbreitetste Holzart, kommt aber nie in reinen Beständen vor. Die Erle, alnus glutinosus und incana, ist sehr verbreitet und nimmt die nassen Waldböden mit der Fichte gemischt ein; alnus alpina (unter dem Namen Hundserle der Gegend bekannt) kommt blos als Strauch vor. Die Pappel, populus tremula und nigra[ws 2], erstere hauptsächlich in Niederwaldbeständen und letztere als Alleenbaum. Die Weiden sind in verschiedenen Arten sehr häufig; die salix rosmarinifolia[ws 3] findet man im Illerthal, die Esche ist seltener, am Krummbach bei Ochsenhausen ist ein kleiner Fleck mit dieser Holzart bestockt. Ahorn, acer pseudo-platanus, acer platanoides und acer campestris, hier und da. Der Kirschbaum, prunus avium, ist in Waldungen öfters anzutreffen, häufig wird er als Chausseebaum benützt; Traubenkirsche, prunus padus; der Vogelbeerbaum (Eberesche, sorbus aucuparia) ziemlich häufig. Die Pirus-Arten[ws 4] sind in den Waldungen nur selten zu treffen.

b. Sträucher. Der Wachholder, juniperus comm., ist häufig, besonders auf den zahlreichen trockenen Ödungen. Ebenso die Haselstaude, meist in Niederwaldungen; Sanddorn, hippophaë rhamnoides, hauptsächlich in den Hölzern an der Iller, dort auch die Tamarisken-Weide, tamarix germanica. Schwarzdorn, prunus spinosa. Hirschholder, sambuccus racemosa; die Heide-Moosbeere, Preiselbeere, Heidelbeere von verschiedenen Arten fehlen ebenfalls nicht, ebenso die Ginster-Arten. Zu den selteneren Sträuchern gehört die Pimpernuß, staphylaea pinnata.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Schwarzkiefer
  2. Schwarzpappel
  3. Kriechweide
  4. Birnen
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 019. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_019.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)