Seite:Oberamt Biberach 092.jpg

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auch in Biberach Eingang. Sie wurde hier durch die Unzufriedenheit mit den schlechten und untauglichen Priestern, welche das Kloster Eberbach der Gemeinde zuschickte, noch besonders befördert. Schon im Jahre 1521 kamen von Memmingen aus einige Schriften Luthers nach Biberach. Zwei Männer aus den ersten Familien, Christoph Gretter und Veit Ramminger erklärten sich für die neue Lehre. Bei ihnen hielt sich der erste nach Luthers Grundsätzen predigende Geistliche Schlupfindeck (sein wahrer Name ist nicht bekannt) auf. Schon 1523 predigte dieser und ein anderer Geistlicher, Strohschneider, in der Spital-Kirche. Im Jahre 1529 wurde viritim abgestimmt, ob man den der Reformation sehr ungünstigen Beschluß der Mehrheit der deutschen Reichsstände in Speier annehmen solle oder nicht; und nur 70 (darunter 13 Geistliche und 14 Adelige) waren für die Annahme. Wie die übrigen oberländischen Reichsstädte war auch Biberach der Zwinglischen Lehre geneigter, als der lutherischen, daher die Biberacher Abgesandten auch die Augsburger Confession 1530 nicht unterschrieben. Nach einer von Oecolampadius[ws 1] gehaltenen Predigt und nachdem der Rath schon den 11. April die Messe verboten hatte, wurde der Gottesdienst am 29. Juni 1531 auf Zwinglische Art eingerichtet, und dabei Alles, was von Bildern und andern Ausschmückungen in den Kirchen war,


Anmerkungen (Wikisource)

  1. w:Johannes Oekolampad
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 092. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_092.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)