Seite:Oberamt Biberach 105.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

einverleibt worden ist. Ein Theil des Orts war nach Attenweiler eingepfarrt und wurde erst 1810 mit der Ortspfarrei verbunden. Filial derselben ist Mittenweiler. Die Baulast des Pfarrhauses ruht auf der Universität Freyburg, die der Kirche auf der Heiligenpflege Sct. Michael, welche ein Capital-Vermögen von 3676 fl. und einige Lehengefälle besitzt, in subsidium auf der Universität Freyburg. Der Ort hat eine Schule, und eine Schildwirthschaft. Pflummern in der Metamorph bemerkt: „Anno 1280 ist in einem lateinischen Übergabs-Brief, zu Aßmanshardt datirt, aufgeführt: Pincerna de Asmanshart et Domina Lucia, uxor ejus. Es gab also auch ein adeliges Geschlecht von Aßmanshardt.“ Aßmanshardt bildete einen Bestandtheil der Herrschaft Warthausen, die Grundherrschaft war aber vielfach vertheilt, und ging als östreichisches Lehen durch verschiedene Hände, bis endlich der größere Theil sich in dem Besitze der v. Stadion vereinigte. Der Antheil der Kirchenpflege Biberach wurde nach und nach von 1459 bis 1536 erkauft; der Hof der Kirchenpflege zu Schemmerberg kam an diese durch Kauf 1666 von dem Kloster Salem, das ihn 1496 von Jakob v. Sulmetingen zu Schemmerberg gekauft hatte, nachdem er von dem Erzherzog Maximilian von der östreichischen Lehenschaft befreit worden war. Die Familie v. Pflummern besitzt noch ein Gut von 13 Jauch. Acker, jedoch ohne alle weiteren Rechte.

2) Mittenweiler, ein katholischer, vormals Ochsenhausischer Weiler, aus 2 Höfen bestehend, mit 13 Einwohnern, Filial von Aßmanshardt. Großer und kleiner Zehenten steht der Universität Freyburg zu. Grundherr der 2 Höfe ist der Fürst v. Thurn und Taxis, der aber wegen der Entfernung von Ober-Sulmetingen auf die Ausübung der Polizei verzichtet hat. Die Höfe kamen durch den Kauf von Ober- und Unter-Sulmetingen 1805 an das fürstliche Haus. In älteren Zeiten waren sie im Besitze des Klosters Urspring; 1447 kaufte sie Albert Rauch von Sulmetingen von dem Kloster nebst einem Hof zu Aßmanshardt. Der Besitz war Gundelfingisches Lehen; 1474 überließen die v. Gundelfingen dem Hanns

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_105.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)