Seite:Oberamt Biberach 108.jpg

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7. Gemeinde Aufhofen
mit 364 Einwohnern.

Aufhofen, ein kathol., vormals Warthausisches Pfarrdorf mit 364 Einwohnern, 23/8 Stunden nördlich von Biberach, an der Landstraße nach Ehingen, C. A. und F. A. Ochsenhausen; grundherrliche Gefälle beziehen die Heiligen-Pflegen Langenschemmern, Aufhofen, Warthausen und Schemmerberg, den Groß-Zehenten der Staat, den Klein-Zehenten theils der Staat, theils die Heiligen-Pflege Schemmerberg. Der Ort hat 2 Mahlmühlen, 1 Loh-, 1 Gyps- und 1 Öl-Mühle, 1 Schildwirthschaft und Brauerei. Im Übrigen ist der Nahrungsstand nur mittelmäßig. Die Pfarrstelle ist mit der von Langenschemmern vereinigt, dagegen werden die sonntäglichen Hauptgottesdienste in der Kirche zu Aufhofen gehalten, und der Ort hat auch seine eigene Schule. In älteren Zeiten war übrigens Aufhofen, wie Langenschemmern, Filial von Schemmerberg. Die Kirche in Aufhofen wurde in der Mitte des vorigen Jahrhunderts von Gaben der Wallfahrer gebaut. An ihrer Stelle stand nämlich vorher eine sehr besuchte Wallfarths-Kapelle. Am 24. Sept. 1796 verjagten die Bauern von Aufhofen und von Langenschemmern die ihnen zur Einquartierung geschickten Franzosen und tödteten zwei Mann. Nur mit vieler Mühe und gegen Auslieferung aller Waffen an den französischen General Marchand konnten beide Orte vor der Einäscherung gerettet werden. – Von der Verwechslung Aufhofens mit Auenhofen bei Leutkirch war S. 56. schon die Rede. Im Übrigen s. Warthausen und auch Langenschemmern.


8. Gemeinde Bellamont,
bestehend aus 20 Parzellen mit 275 Einwohnern.

Bellamont, auch Bellomont, ein kathol. vormals Kloster Ochsenhausisches Pfarrdorf, 41/4 Stunden südöstlich von Biberach, mit 275 Einwohnern, einschließlich seiner 19 Einödhöfe. C. A. und F. A. Ochsenhausen. Die lehenherrlichen Gefälle, sowie die Zehenten bezieht der Staat. Das Patronat ist königlich. Bellamont liegt sehr hoch, s. S. 15.; ein Hügel bei dem Orte diente dem Professor v. Bohnenberger zu einem

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_108.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)