Seite:Oberamt Biberach 151.jpg

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zu bringen, diesen aufkünden, und wurde dagegen 1548 von dem König Ferdinand I. in den Schutz und Schirm des Hauses Östreich, jedoch mit dem Zugeständniß aufgenommen, „daß das Gotteshaus mit allen seinen Privilegien und Freiheiten, altem Herkommen, hohen und niedern Obrigkeiten und Gerichten wie bisher als ein Frei des heil. Röm. Reichs Gotteshaus nichts desto weniger seyn und bleiben solle.“[1] Dabei blieb es auch bis zur Auflösung des Klosters, und dieses hatte nur ein jährliches Schirmgeld von 60 fl. zu bezahlen.

Das Gebiet des Klosters umfaßte:

1. Das Amt Ochsenhausen mit Aichen, Bachen (Edenbachen) Bechtenroth, Bellamont, Brunnen, Eichbühl, Ehrensberg, Englisweiler, Erlenmoos, Füramoos, Goppertshofen, Hattenburg, Hirschbrunn, Laubach, Mittelbuch, Oberstetten, Ochsenhausen, Reinstetten, Ringschnait, Rottum, Schlotterthal, Steinhausen, Winterreuti, St. Annahof, Badhof, Emishalden, und Löhlis, theilweise Simmerts und Wasenburg; sodann noch im Oberamte Leutkirch: Eichenberg, Ergach, Grabenmühle und theilweise Unteropfingen, und im Oberamte Wiblingen: Schöneburg;

2. Amt Ummendorf mit Horn-Fischbach, Bebenhaus Häusern, Kemnat, Buschhorn, Möselsberg, Rehmoos, Rückweg und Winkel;

3. Amt Sulmetingen mit den beiden Sulmetingen, Mittenweiler und Niederkirch;

4. Amt Thannheim mit den im Oberamt Leutkirch gelegenen Orten: Schloß und Dorf Thannheim, Ober-Opfingen und 1/3 von Berkheim; die Weiler Arlach, Bonlanden, Egelsee, Haldau, Hammerts, Krimmel, Kronwinkel, Oberzell, Schönthal und theilweise Kirchdorf etc., ferner Oyhof und Rohrmühle, endlich das jetzt zum Königreich Baiern gehörige Pfarrdorf Winterrieden;


  1. Der Ritter Hanns Jakob von Landau, Kaiserl. Rath und Landvogt zu Nellenburg, hatte 1547 den Auftrag erhalten, die Unterwerfung des Klosters zu bewerkstelligen und zu dem Ende dasselbe unversehens mit einer kleinen Mannschaft zu besetzen. Der Ritter machte aber Vorstellungen gegen diesen Schritt, und so beschränkte man sich auf den obigen Schutz- und Schirms-Vertrag.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_151.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)