Seite:Oberamt Biberach 158.jpg

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Reinstetten mit 75 Einwohnern, Filial von Reinstetten. Der Nahrungsstand der Einwohner ist gut; der Ort hat seinen eigenen Gemeindehaushalt, und besitzt eigene Waldungen und Allmanden, s. S. 115. Eichen wurde von Ochsenhausen allmählig erworben: 1296 schenkt Otto, Graf v. Schwainhusin (Schweinhausen) dem Kloster ein Gut in Eichen; 1386 verkauft das Kloster Waldsee alle seine Güter in Eichen sammt der Gerichtsbarkeit an Ochsenhausen.

3) GoppertshofenGozboldishoven, Gotprechtshoven, Gotipretishoven, Gotperzhofen etc., kathol. Weiler mit 97 Einwohnern, 5/8 Stunden von Reinstetten, wovon es Filial ist. Es ist eine Schildwirthschaft und eine Ölmühle im Ort. Auch Goppertshofen hat seine eigene Gemeindevermögens-Verwaltung und besitzt eigene Waldungen, s. S. 115. Am Charfreitag 1128 schenkte der Welfe, Herzog Heinrich v. Noricum, dem Kloster Ochsenhausen eine Mühle sammt Gütern in Gozboldishoven. 1304 schenkt Hans v. Freyberg dem Kloster ein Gut in Gozboldishofen und die Gerichtsbarkeit, und 1310 schenkt Eberhard, Graf von Landau, dem Kloster Ochsenhausen ein Lehengut. Vergl. auch Hattenburg. Es gab auch Edle v. Goppertshofen. Besonders häufig kommt ein Meingoz v. Goppertshofen vor, er steht auch als Zeuge in einer Urkunde von 1129, s. Oberstetten. Die v. Goppertshofen waren Grüningen-Landauische Vasallen; ein Gut, das Hermann v. Gotprechtshoven dem Kloster Ochsenhausen verkaufte, wurde von Graf Hartmann von Grüningen geeignet.

4) LaubachLouba, Loben, Lobach, – kathol. Weiler mit 257 Einwohnern, 11/8 Stunde von Reinstetten, an dem kleinen Laubach, Filial von Reinstetten. An dem Zehenten hat hier auch die Pfarrei Erolzheim, und an den Lehengefällen der Graf Törring-Gutenzell Antheil. Der Nahrungsstand ist gering. Neuerlich sind mehrere Hofgüter verkauft und vertheilt worden, wodurch das Einwandern auswärtiger Familien veranlaßt worden ist.

Auch Laubach bildet eine eigene Untergemeinde und besitzt eigene Waldungen und Allmanden, s. S. 115. Der Ort hat eine Capelle und eine Schule, jedoch ohne Schulhaus, die Baulast der Capelle ruht auf der Gemeinde; zur Erhaltung der Schule gibt der Staat wegen Armuth der Gemeinde einen Beitrag. Die Capelle ist 1449 geweiht; es stand aber lange vor dieser Zeit eine Kirche zu Sct. Michael in dem Orte, welche ehemals eine Pfarrkirche gewesen zu seyn scheint. Schon 1099 schenkten die Stifter von Ochsenhausen, Hawin und sein Bruder Conrad, dem Kloster auch die Capelle und Güter zu Laubach und als Ecclesia Louba wird die Kirche auch in der päbstlichen Bulle Calixt III. 1173

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_158.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)