Seite:Oberamt Biberach 166.jpg

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Besitze war, Güter in Regglisweiler und Englisweiler, die Vogteien in Hirschbrunn, Rottum, Dissenbach (jetzt Annahof) etc. mit allen Rechten um 1040 Pfund Heller. Der Abt ließ hierauf Schloß und Kirche abbrechen und neben der Capelle zum Steinhaus eine neue Kirche aufbauen, auf diese die pfarrlichen Rechte übertragen und in ihr auch das wunderthätige Marienbild aufstellen. Von dieser Zeit an verschwand der Name Oberstetten und es trat dafür der Name Steinhausen an seine Stelle. Mit dieser Zeit begann aber auch erst eigentlich die Entstehung des Dorfs, und die Ochsenhauser Chronik nennt es daher auch ein neues Dorf – villam modernam. Die Kirche war dem Kloster einverleibt und wurde von dort aus versehen; erst 1803 erhielt Steinhausen einen eigenen Pfarrer.

Zu Steinhausen unmittelbar gehören folgende drei einzelne Wohnsitze (2 bis 4):

2) Schloßberg, Hof mit 5 Einwohnern. Hier stand einst die Burg Oberstetten.

3) Sct. Anna, Capelle und Haus, nördlich von Steinhausen, mit 8 Einwohnern. Die Capelle wurde von dem Abt Johannes Ernst (1585–1593) erbaut. In derselben ward auch das wunderthätige Marienbild aufbewahrt, nachdem die Kirche zu Steinhausen im 30jährigen Krieg zerstört worden war, bis es 1673 mit großen Feierlichkeiten wieder in die neue Kirche versetzt wurde.

4) Weiherhaus, Haus mit 7 Einwohnern.

Sodann gehören zu der Gemeinde Steinhausen:

5) Ehrensberg – Ernesperg, Ernsperg, – kathol. Weiler mit 107 Einwohnern, 1/2 Stunde von Steinhausen. Der Ort hat seinen eigenen Gemeindehaushalt, s. S. 115. 1304 schenkte Conrad, Graf von Kirchberg, dem Kloster Ochsenhausen zwei Höfe mit Vogtrecht, 1392 kaufte Ochsenhausen das zu Rottum gehörige Pfarrgut in Ehrensberg und 1520 kaufte das Kloster die Zehenten in Ehrensberg. Zu Ehrensberg gehören die drei folgenden Parzellen:

6) Bedershof, Hof mit 6 Einwohnern.

7) Emishalden, kathol. Weiler am Ölbach, bestehend aus drei Höfen oder Häusern, wovon aber nur zwei, nämlich ein Wirthshaus und eine Säge- und Ölmühle mit 18 Einwohnern

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_166.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)