Seite:Oberamt Biberach 169.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der Ritter Heinrich v. Ummendorf, Marescalcus regis Friderici, dem Kloster Weissenau eine Schenkung. Nach v. Pflumern hatten sie eine Burg auf der Anhöhe gegen Sct. Johannis-Baptist-Capelle, residirten aber gewöhnlich zu Oggelshausen, das Schloß im Dorfe selber scheint erst in späterer Zeit erbaut worden zu seyn. Noch im Jahr 1365 findet sich ein Conrad v. Ummendorf zu Oggelshausen, der sich dann in das Bürgerrecht von Biberach begab. Um diese Zeit waren aber schon die v. Freyberg-Steißlingen im Besitze von Ummendorf; 1360 verkauften Albrecht und Conrad v. Steißlingen denen v. Schellenberg den Kirchensatz, das Burgstall, das Vogtrecht und Hubrecht zu Ummendorf und was von Alters her dazu gehört; 1373 aber verkaufte Heinrich v. Schellenberg die Besitzung, Burgstall, Vogtrecht und was dazu gehört, die Widdum zu Ummendorf, Rottum, Ehrensperg und alle die Widdum, so gen Ummendorf gehören, wie auch den Kirchensatz daselbsten, an das Kloster Weissenau für 2500 Pfund Heller, dem 1376 durch eine Bulle Gregors XI. die Pfarrei Ummendorf incorporirt wurde. Von dieser Zeit an kaufte Weissenau einen Hof nach dem andern, 1440 um 2500 Pfund Heller auch die Höfe und Güter der v. Essendorf. Im Jahr 1554 aber verkaufte das Kloster Weissenau die Besitzung Ummendorf für 42.500 fl. an Matthias Mannlich von Augsburg, der im folgenden Jahre noch zwölf Höfe von dem Spital Biberach dazu erwarb. Von den Erben kaufte das Kloster Ochsenhausen 1565 Ummendorf mit aller Zugehörung für 70.000 fl. Im Jahr 1566 bestätigte Erzherzog Ferdinand den Kauf, und überließ dem Kloster die hohe Gerichtsbarkeit und den Blutbann innerhalb Etters als ein Lehen der schwäbischen Landvogtei, wie Mannlich solche besessen, gegen jährliche 10 fl. Recognitionsgeld. Im Jahr 1623 ließ Abt Bartholomäus das im Dorfe stehende Schloß bedeutend erweitern, um diejenigen Cleriker des Stifts, die sich dem Studium der Philologie und Philosophie widmeten, dort unterzubringen. Es waren zu diesem Behufe gewöhnlich drei Conventualen als Lehrer in Ummendorf. In späterer Zeit stand das Schloß leer,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_169.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)