Seite:Oberamt Biberach 188.jpg

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C. D. Nr. 723. 727. 730. 734–736. und dessen Ep. Const. p. 222.

Ein Graf Mangold v. Sümmetingen fiel nach den Zwiefalter Annalen 1066 in einem Treffen bei Würzburg; seine Söhne Egino und Ulrich, beide Mönche in Zwiefalten, ließen 38 Jahre nachher, im Jahr 1104, die irdischen Überreste des Vaters aus der Stephanskirche zu Würzburg nach Zwiefalten bringen und dort neben denen ihrer Mutter Mathilde, einer Tochter des Grafen Egino v. Urach, beisetzen. Sulger I. 29. 42. Die Zwiefalter Annalen rühmen zugleich die Wohlthätigkeit der Grafen v. Sulmetingen gegen das Kloster und führen Schenkungen derselben zu Altheim an der Riß, zu Scamare (hodie Langenschemmern) und Linsenhofen bei Neuffen an, mit dem Beisatze, sie haben sich Grafen v. Sümmetingen geschrieben, weil Sümmetingen ihr Sitz gewesen, während sie von der Burg Neuffen abstammen. Was Letzteres betrifft, so finden wir es wahrscheinlicher, daß sie ein Zweig der Grafen v. Berg waren, von welchen man weiß, daß sie die Gaugrafen-Würde in dem Ramechgau bekleideten. Noch im Jahr 1225 verkauften auch Dieterich v. Sumotingen Zehenten zu Berg und Alt-Bierlingen an das Kloster Marchthal. Das Geschlecht, oder vielmehr der Name der Herren v. Sulmetingen erhielt sich, wie bei Unter-Sulmetingen noch näher gezeigt ist, bis in’s 16te Jahrhundert. Es ist jedoch zweifelhaft, ob diese und die späteren Herren v. Sulmetingen zu dem Stamme der Grafen v. Sulmetingen gehört haben, oder ob sie nicht vielmehr bloß Ministerialen und Dienstleute der Grafen waren, die sich nach dem Sitz ihrer Herren nannten und in dem Besitze von Gütern festsetzten. Im 14ten Jahrhundert erscheint Ober-Sulmetingen in zwei Theile getheilt, wovon der eine zum Reich, der andere zum Haus Östreich gehörte und von diesem theilweise wieder als Lehen vergeben war. Zu letzteren gehörten der Thurm zu Ober-Sulmetingen mit den Häusern hinter dem Thurm, dem Vorhof vor dem Thurm, 2 Gärten, 76 Jauchert Ackers, 45 Mannsmad Wiesen, Fischenz und Holzmarken etc., sodann

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_188.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)