Seite:Oberamt Biberach 195.jpg

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seiner Mittel 1834 fertigen ließ. Neben dem genannten Stiftungsvermögen besteht noch unter besonderer Verwaltung eine von dem ledig verstorbenen Gottfried Lauer in Schemmerberg 1818 zur Unterstützung von Hausarmen und armen Schulkindern gemachte Stiftung von 3300 fl. Die Pfarrei Schemmerberg, in die früher auch Altheim, Ingerkingen und Langenschemmern als Filiale gehörten, wurde 1378 dem Kloster Salmannsweil incorporirt. Neben dem Pfarrer stand noch ein Caplan an der Kirche. Im Jahr 1821 wurde die Caplanei aufgehoben und zum Theil zur Stiftung der Pfarrei Altheim verwendet. Schemmerberg war der Hauptort der Salmannsweiler Herrschaft Schemmerberg, wozu die Orte Äpfingen und Altheim gehört haben; als ein östreichisches Landvogteilehen besaß das Kloster auch die hohe und maleficische Obrigkeit nicht nur in der Herrschaft, sondern auch über mehrere andere Orte, namentlich über die der Klöster Heggbach und Gutenzell nebst Ellmannsweiler. In älteren Zeiten war der Besitz von Schemmerberg vielfach getheilt, namentlich hatten auch die v. Sulmetingen und die Grafen v. Wartstein (im Lauterthal) Theil daran. Graf Göz v. Wartstein stiftete 1361 den Kirchensatz dem Kloster Salem, von den beiden Jakob und Sebastian v. Ober-Sulmetingen kaufte das Kloster 1496 den Burgstall nebst zwei Sölden, die Mühle, die Badstube und zwei Höfe, welche zuvor östreichisches Lehen und von den Verkäufern eigen gemacht worden waren, um 4000 fl. Alles Andere hatte das Kloster schon vorher erworben. Die ganze Herrschaft lag im Gebiet der Landvogtei Schwaben; nach Inhalt des letzten Lehensbriefs vom 7. Sept. 1791 erhielt aber das Kloster Salem im Jahr 1606 von dem Erzherzog Maximilian die hohe und maleficische Obrigkeit über Schemmerberg, Äpfingen und die Kloster-Heggbachischen Orte gegen eine jährliche Recognition an die Landvogtei Schwaben von 260 fl., statt dieser aber, 1614 gegen einen Pfandschilling von 6000 fl., sodann 1619 auch über Altheim gegen einen Pfandschilling von 3000 fl., und endlich 1742 noch über die Kloster-Gutenzellischen Orte,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_195.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)