Seite:Oberamt Blaubeuren 032.jpg

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2) Der Ursprung. So wird die Quelle in dem Kloster Urspring, das davon seinen Namen hat, genannt, indem der Begriffsname zum Eigennamen geworden ist. Die Quelle entspringt unmittelbar an dem Kloster und noch innerhalb der Klostersmauern, gleichfalls am Fuße der hohen Alp. Das Becken ist von geringerem Umfang, als das des Blautopfs, und die Quelle auch etwas minder stark als letztere; im Übrigen aber sind alle Umstände und Verhältnisse bis auf die Farbe des Wassers hinaus, ganz dieselben wie bey jener. Selbst die Umgebung hat, wie schon ein Blick auf die Karte zeigt, eine auffallende Ähnlichkeit mit dem Kessel von Blaubeuren. Unmittelbar an der Quelle befindet sich eine ansehnliche Mahlmühle, und wie an der Blauquelle, so stand auch hier eine der ersten christlichen Kirchen. (S. h.)

Nur 600 Schritte von dem Ursprung befindet sich in dem freyen Felde eine zweyte, bedeutende Quelle, die Achquelle, welche sich mit jener vereinigt.

3) Der Lauter-Ursprung. Diese Quelle entspringt bey dem Dörfchen Lautern in einer engen, wilden und felsigen Thalschlucht, wo sie am Fuße einer schroffen Felsenwand in einem kleinen Becken aus dem Felsen hervorbricht, und in das stille Wiesenthälchen sich ergießt. Sie treibt unmittelbar nach ihrem Erscheinen 4 Mahl- und 2 Öhlmühlen. Ihr Wasser ist ebenfalls bläulich, die Umgebung so ernst und feyerlich, als sie immer gefunden werden kann. Auch hier steht eine der ältesten christlichen Kirchen. Weiter abwärts befindet sich eine zweyte Quelle, die an der Straße hervorsprudelt, der kalte Brunnen genannt.

Hungerbrunnen und Mineralquellen finden sich nicht in dem Oberamtsbezirke.

b. Flüsse und Bäche.

Die Flüßchen, welche das Oberamt enthält, sind die Ach, die Blau, die Lauter und die Schmiechen.

1) Die Ach. Sie entspringt in den beyden oben beschriebenen Quellen in und bey Urspring, und fällt zu Blaubeuren

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 032. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_032.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)