Seite:Oberamt Blaubeuren 037.jpg

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Diese Höhen wurden, mit Ausnahme der von Machtolsheim, welche der Herausgeber bestimmte, sämmtlich von dem Herrn Prof. Schübler gemessen. Leyder verhinderte der schlechte Sommer 1829 den Herausgeber an weitern Bestimmungen. Wenn einzelne Angaben von ältern, zum Theil schon im Druck erschienenen, etwas abweichen, so sind dieselben, da sie das Ergebniß wiederholter Messungen sind, als die richtigern zu betrachten.

7. Gebirgsarten und Boden.

Die herrschende Gebirgsart ist der Jurakalk, der meist in seiner gewöhnlichen, graulich-weißen Farbe vorkommt und in vielen Bezirken, insbesondere bei Blaubeuren, in ungewöhnlich hohen, nackten und schroffen Felsen zu Tag ausgeht. In der Nähe des Hofs Altenthal und bei Arneck findet sich ein ausgezeichnet weißer Jurakalk. Einzelne Jura-Dolomit-Felsen stehen bei Weiler, am Eingang in das Tiefenthal, und bei Hohen-Gerhausen. Die ersteren sind von ausgezeichneter Reinheit und lassen sich bei ihrem körnigen Bruch wie ein Sandstein bearbeiten. Bei einem speciellen Gewicht von 2,821 Pf. enthält dieser Dolomit, nach den Untersuchungen des Herrn Prof. Schübler, 42,8 Proc. kohlensaure Bittererde, ohne alle Beimengung von Eisenoxyd. Körniger Jurakalk ohne Bittererden-Gehalt findet sich in mehreren Gegenden, namentlich bei Lautern, Gerhausen, an der Straße von Suppingen nach Blaubeuren etc. Bei Berghülen und in einigen andern Gegenden wird ein etwas schiefriger Jurakalk gefunden, der sich leicht sondert, und in unregelmäßigen Platten von 1/2–1 Zoll Dicke bricht. Dieser Kalkstein ist gewöhnlich thonhaltiger und zerfällt nach und nach an der Luft, so daß er mit großem Vortheil zur Verbesserung der Felder als Kalkmergel benutzt wird. Auf dem Hochsträß, hauptsächlich an dessen südöstlichem Abhange, ist der Jurakalk mit einer jüngern Kalk-Formation bedeckt, welche viele Heliciten enthält und demselben Süßwasserkalk angehört, der sich bei Ulm auf dem Michelsberg und auf

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 037. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_037.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)