Seite:Oberamt Blaubeuren 101.jpg

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B.
Orts-Beschreibung.


1. Blaubeuren mit der Thalmühle, Bleiche, Papiermühle und zwey Ziegelhütten.

[1]

Blaubeuren, eine evangelische Oberamtsstadt, 43/4 St. von Ulm und 19 St. (über Urach 21 St.) von Stuttgart, unter 48°, 24′, 44″ Breite und 27°, 27′, 28″ Länge, mit 1813 Einwohnern. Den großen Zehnten hat der Staat und zum größern Theil die Universität Tübingen zu beziehen; den kleinen Zehnten aus einzelnen Gärten die Stadtpfarrey, der er schon 1568 überlassen wurde.

Die Stadt ist der Sitz eines Oberamts und Oberamts-Arztes, eines Oberamts-Gerichts und Gerichts-Notars, eines evangelischen Dekanat-Amts, eines Cameral-Amts, eines Forst-Amts, eines der vier niedern Seminarien für evangelische Geistliche und einer Post-Verwaltung. Über den Namen der Stadt sind verschiedene Ableitungen versucht worden; die natürlichste und richtigste Ableitung aber ist wohl die von der


  1. Schriften über Blaubeuren, hauptsächlich das Kloster: Sattler „Topographische Geschichte von Würt.“ S. 522 bis 538. Cleß „Kirchlich-politische Landes- und Cultur-Geschichte von Würt.“ B. S. 202 ff. u. an a. O. „Chronicon Christiani Tubingii de fundatione monasterii Blauburensis“ geschrieben ums J. 1521 von einem Blaubeurer Mönch und nachmaligen letzten kath. Abt des Klosters, und abgedruckt in Sattlers „Geschichte von Würt. Grafen IV.“ S. Beylage Nro. 73. „Breve rudimentum historiae mon Blabyr. 1747.“ von dem Klosters-Präceptor und nachmaligen Abt Ergenzinger, in Handschrift auf der K. Bibliothek. Mosers „Anmerkungen über den Art. 4. des Osnabrückischen Friedensschlusses, den Streit zwischen Östreich und Würtemberg wegen Blaubeuren betreffend“ in dessen „Miscell. jurid. hist.T. I. S. 35–47. Sodann handeln von Blaubeuren Felix Fabri, Crusius, Besold, Brusch u. A. Die gegenwärtige Geschichte der Stadt und des Klosters ist größtentheils aus Urkunden geschöpft, wovon ein großer Vorrath in dem K. Staats-Archiv und zum Theil noch in Blaubeuren selbst vorhanden ist.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_101.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)