Seite:Oberamt Blaubeuren 127.jpg

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Quelle Gießelsbach neben St. Niklaus von demselben Bischof Gerold von Altenburg geweiht worden sey, der wenige Tage vorher auch die Kirche zu Weiler geweiht hatte, sondern es erzählen auch Brusch und andere, daß das Fräulein Adelheid, die Gründerin des Klosters Weiler, im J. 1280 in dem Nonnenkloster bey Blaubeuren, worin sich damals 60 Schwestern befunden haben sollen, begraben worden sey[1]. Mehr aber erfährt man nicht von diesem Kloster, als daß die Gräfin Maria von Helfenstein, geb. Prinzessin v. Bosnien, vor ihrem Ende (sie starb 1403) dem Kloster zu St. Nikolaus 5 Pfd. vermachte.

Übrigens gehört sowohl die Bleiche mit St. Nikolaus als auch die Papiermühle noch von frühern Zeiten her in die Gerichtsbarkeit der Gemeinde Weiler, welche dieselbe früher im Namen des Klosters ausübte.

d) Die Ziegelhütten: 1) die Ziegelhütte am Fuße des Ruckenbergs, 2) die Ziegelhütte auf der Alp. Beyde sind Privat-Eigenthum; die letztere liegt auf der Grenze der Markung gegen Asch und wurde erst im J. 1826 erbaut.

Unter die Merkwürdigkeiten der malerischen Umgebung von Blaubeuren gehören der Blautopf (s. S. 28), der Blauenstein und der Ruckenberg mit dem Metzgerfelsen und den Ruinen von Ruck.

Blauenstein hieß eine der 3 Burgen, welche Blaubeuren umgaben. Im J. 1447 verkauften die Grafen von Helfenstein an Würtemberg Gerhausen, Ruck und Blauenstein die Vestinnen. In Joh. Öttingers, dem Herzog Joh. Friedrich zugeeigneten Landbuch vom J. 1624 (Handschrift) heißt es: „Blawenstein die Vöstung ist gleichfalls meines gnädigen Fürsten und Herrn aigen, aber ziemlich zergangen, und wird allein im Tach erhalten.“ Jetzt ist kein Stein mehr davon übrig und des vielbedeutenden Titels „Festung“ ungeachtet, ist man nicht einmal über die Lage mehr einig. Sie lag aber auf einer Felsenspitze über der Stadt,


  1. Bruschius Chronol. monast. f. 175.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_127.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)