Seite:Oberamt Blaubeuren 158.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

wurde im J. 1617 der Brunnen wieder hergestellt, weil der Forstknecht seit etlichen Wochen kein Wasser hatte; 1628 wurde die Wohnung des Forstknechts reparirt, 1632 wird befohlen, das sehr in Abgang gerathene Schloß in aller Eile so gut als möglich auf den Fall nöthiger Defension zu repariren; 1666 wird von den Frohnpflichtigen noch Holz beygeführt. Von dem weitern Schicksale der Burg ist nichts bekannt, als daß im J. 1768 ihre Ruine, oder eigentlich das Recht, die Burg vollends zu zerstören und die brauchbaren Steine wegzuführen, an einen Blaubeurer Bürger für 60 fl. verkauft worden ist. Diesen schmählichen Verkauf hatte der Staat in der Folge wenigstens mit dem zehnfachen Schaden zu büßen, welcher durch das Herabrollen der abgebrochenen Steinmassen bey jedem neuen Angriff in den darunter gelegenen herrschaftlichen Waldungen angerichtet wurde. Theils deßwegen, theils in der löblichen Absicht, ein ehrwürdiges Denkmal des Alterthums und eine malerische Zierde der Gegend zu erhalten, wurden die noch übrigen Reste, an welchen ausser dem Käufer und seinen Nachkommen auch noch viele Andere genagt hatten, auf Antrag des letztverstorbenen Cameral-Beamten Teichmann wieder für 44 fl. zurückgekauft und dem gänzlichen Untergange entzogen.

b. Altenthal, ein Bauerhof im Blauthale, 1/2 St. unterhalb Gerhausen, mit 5 evang. Einwohnern, Filial von Pappelau. Die Zehnten bezieht der Staat. Dieses schöne Gut, das seine eigene Markung hat, vereinigt Äcker, Wiesen, Wald, Weide und Fischwasser in sich. Es war ehemals Lehen des Klosters Blaubeuren und wurde diesem bey seiner Stiftung von dem Grafen Werner, einem Sohne Sigebotos von Ruck, geschenkt. Jetzt ist es Eigenthum des Besitzers.


13. Hausen ob Urspring,

ein katholisches, vormals Kloster Urspringisches Pfarrdorf auf der Alp, 21/2 St. von Blaubeuren, mit 301 Einwohnern. Die Zehnten bezieht der Staat zu 1/3, die Pfarrey zu 2/3, auf dem Bezirke Dußhälden hat die Pfarrey Seißen den kleinen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_158.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)