Seite:Oberamt Blaubeuren 175.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Arneck erkauft worden. S. Arneck. Die nicht unbedeutenden Frohnen, welche die Hintersassen des Deutschordens in Dietingen zu leisten hatten, sind in neuern Zeiten abgekauft worden. Die meisten Bauern in Markbronn haben ihr eigenes, die von Dietingen ein gemeinschaftliches Waldeigenthum. Die meisten Waldungen besitzt nach dem Staat das Spital. Markbronn hat eine Stiftung „die Stunde“ genannt, zur Erhaltung der Uhr und der Glocken in M. Sie besitzt Capitalien und Grundeigenthum; der Capital-Fond muß immer auf 1000 fl. erhalten werden, der Ueberschuß des Einkommens wird unter 18 Bürger vertheilt. Der Ursprung ist unbekannt.

Der Antheil des Spitals an M. u. D. wurde von diesem in den Jahren 1485/88 erkauft, und zwar von den Erben des Peter Schreiber, Joh. und Peter Schreiber, Peter Kapf und Georg Wild, Georg Lorcher und Barbara Mögenhardtin. Der Erblasser hatte das Gut im J. 1457 von Hans von Stein von Klingenstein für 2200 fl. erkauft. Der Antheil des Deutschordens wurde von diesem 1770 mit Arneck und später erkauft (s. Arneck). Im 30jährigen Kriege wurde M. geplündert und ganz niedergebrannt, auch in dem letzten französischen Kriege, 1796 u. 1805, hat es mit der Umgegend viel gelitten; bey dem Rückzuge Moreau’s, 1796, lagerte ein Corps auf dem Felde bey M., das den Ort rein ausplünderte.

b. Dietingen, ein kath. Pfarrweiler ganz nahe bey Markbronn, in einer Vertiefung, mit 41 katholischen und 23 evangelischen Einwohnern, welche letztere in die Kirche zu Markbronn gehören. Über die grundherrschaftlichen, Zehent- und andere Verhältnisse s. Markbronn. Die Pfarrkirche zum h. Martin steht auf einem Hügel, die Baulast der Kirche und des Pfarrhauses liegt, im Falle der Unzulänglichkeit der Stiftungs- und Gemeindepflege, auf den Großzehentherrn. Das Pfarrhaus wurde im J. 1825 neu gebaut. Das Patronat hatte früher die Commende Altshausen. Mit der Pfarrey, welche zum kathol. Dekanat Ulm gehört, ist die Pfarrkirche

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_175.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)