Seite:Oberamt Blaubeuren 181.jpg

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Nellingen gehörte in ältern Zeiten den Grafen v. Helfenstein: 1375 verkauften die Grafen Ludwig und Conrad von Helfenstein das Dorf mit Kirchensatz und Zehnten, dem Heuzehnten zu Witterstall und einer Mühle zu Ditzenbach an das Kloster Blaubeuren um 7200 Pfd. Hl. 2 Höfe hatte das Kloster schon 1345 von dem Edelknecht Ruf Vetzer gekauft. Da das Kloster mehr Kaufslust als Geld hatte, so veräusserte es die Erwerbung bald wieder an Hans von Westerstetten und an Conrad Karg, Bürger zu Ulm, welche im J. 1400 das Dorf und den Kirchensatz nebst Zugehör theilten. Die Kargische Hälfte wurde von dem Enkel Kargs, Conrad Krafft in Ulm 1413 an den Grafen Friedrich v. Helfenstein, 1 Vrtl. von der Westerstettischen Hälfte nebst den Blaubeurer Höfen, 1441, von des Hansen Tochtermann, dem Bürger Dieterich Haug zu Ulm, an die Stadt Ulm, und das andere Viertel, 1442, von Bernhard von Westerstetten, einem Enkel des Vorigen, an eben dieselbe verkauft. Im Jahr 1482 verkauften endlich die Grafen Friedrich und Ludwig von Helfenstein auch ihre Hälfte mit allem Zugehör, dem halben Kirchensatz und halben Zehnten nebst aller Obrigkeit an die Stadt. Zoll und Geleit, an deren Besitz es der gewerbsamen Reichsstadt immer vorzüglich gelegen war, waren von Ulm 1396 u. 1446 den Helfenstein abgekauft worden.

Übrigens gab es auch Herren von Nelligen: 1284 schenkt der Ritter Rudolph von Nellingen dem Kloster Kaisersheim einen Hof zu Nallingen, den er von Albrecht von Machtolsheim erkauft hatte. Ebenderselbe verkaufte 1291 eine Hube zu N. an das Kloster; in einer Urkunde von 1297

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_181.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)