Seite:Oberamt Blaubeuren 184.jpg

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nähren sich neben dem Feldbau zum Theil von der Leinenweberey, der Ort hat 15 Weber; 2 Hafner führen vieles Geschirr nach Aussen. Der ansehnlichen Obstzucht ist schon S. 66 gedacht.

Es scheint daß P. ehemals seine eigenen Herren gehabt habe, welche daselbst ihren Sitz hatten. Ein Hans Mylen von Bappenlouch kommt in einer Urkunde vom J. 1390 vor, und von einem „Rüdger Mülen“ kam der Ort auf seinen Tochtermann Hans den Späten. Dieser verkaufte ihn 1464 an den Grafen Ulrich von Würtemberg, der ihn 1469 wieder an den K. Fiskal, Dr. Ehinger, für 1650 fl. verkaufte, und zwar „Bappenloch das Dorf ob Blobeuren gelegen, sammt der Behausung, Stadel, Burgbau und aller Herrlichkeit, Gericht und Kirchensätzen.“ Von Ehinger kaufte den Ort, 1471, das Spital Blaubeuren für 1900 fl. Es besaß denselben mit allen Rechten und mit hoher und niederer Obrigkeit, bis ihm letztere von Herzog Ulrich im J. 1537 durch den s. g. Visitationsbrief entzogen wurde. S. Blaubeuren. Südlich von P., nahe am Ort, zieht das alte Hochsträß vorüber (S. 15) In den letzten französischen Kriegen hatte P. gleiches Schicksal mit der ganzen Umgegend. S. 14.

In ältern Zeiten stand zwischen Pappelau und Ringingen ein Hof, Lottenberg genannt, dessen Feld mit Pappelau verbunden ist. Schon 1544 scheint der Hof nicht mehr gestanden zu haben; denn in diesem Jahre belehnt das Kloster Blaubeuren einen Bürger zu Ringingen mit dem „Feldlehen“ der Lottenberg genannt.

b. Erstetten, ehemals auch Ehrstetten und Ehrenstetten, ein evang. Weiler, 1 St. südöstlich von Ringingen, auf dem Hochsträße, mit 84 Einwohnern, Filial von Pappelau. Die Zehnten bezieht der Freyherr v. Ulm zu Erbach, den Novalzehnten der Staat, einen kleinen Antheil an den Zehnten haben die Universität Tübingen und die Pfarrey Dietingen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_184.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)