Seite:Oberamt Blaubeuren 191.jpg

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und Güter später von einer Hand in die andere gegangen, übergehen wir hier und bemerken nur noch, daß, wie bei Seißen noch weiter zu finden ist, die meisten Güter des Klosters Blaubeuren von Heinrich Krafft zu Ulm und seiner Ehefrau 1397 an das Kloster gekommen sind, und daß auch die Greiffen von Schmiechen Theil an Ringingen hatten. Im J. 1369 stiftete Lucia Gryffin eine Meßpfründe oder Kaplaney zu Ehingen, mit ihrem eigenthümlichen Hofe und einem Söldgut zu R., woher die Ehinger Lehen rühren, und 1375 verkauften Catharina (wohl dieselbe) Gryffin von Schmiechen und ihr Sohn Hans Gryff einen Hof, des Hessen Hof genannt, an Blaubeurer Bürger.

Noch ist zu bemerken, daß es ehemals eine adelige Familie gab die sich von Ringingen schrieb und unzweifelhaft unserem Ringingen angehörte. Die Herren von Ringingen kommen in sehr vielen Urkunden der Gegend, insbesondere auch in Heiligkreuzthaler Urkunden vor. Sie nannten sich Truchsessen von Ringingen und waren allen Umständen nach ein Geschlecht mit den Uracher Truchsessen von Bichishausen; 1342 kommt ein „Cun der Truchseß von Urach, Ritter zu Ringingen“ vor; 1349 übergeben „Hans Truchseß von Urach“ und sein Sohn Cuon dem Kloster Heiligkreuzthal einen Leibeigenen zu Ringingen; 1352 verkaufte Cuno „Truchseß von Ringingen“ ohne Zweifel der vorige, mit seinem Stiefvater Fülhin Güter zu R. an das Kloster Blaubeuren, 1526 stellt Fr. Höcklin zu Binswangen einen Lehen-Revers gegen „Hans Truchseß von Bichishausen“ um dessen Fischenz sammt Gütern zu Waldhausen (bey Riedlingen) aus, und 1531 verkauft „Hans Truchseß von Ringingen“, offenbar derselbe, seine Fischenz zu Binswangen, an der Donau, sammt Gütern zu Waldhausen an das Kloster Heiligkreuzthal um 450 fl. Als Albrecht, Truchseß von Bichishausen, 1511 ohne männliche Leibeserben starb, sprachen sein Vetter Georg und Hans, die Truchsessen von Ringingen, als nächste Lehens-Agnaten dessen Verlassenschaft an, welche der Herzog Ulrich von Würtemberg als heimgefallenes Lehen einzog, und Ulrich

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 191. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_191.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)