Seite:Oberamt Blaubeuren 214.jpg

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In dem 30jährigen Kriege wurde Seißen sammt der Kirche ganz eingeäschert.

Günzelburg, welches oben als Besitzung des Heiligen zu S. genannt wurde, war ein Schloß, das am Rande des Gebirgs, gegen das Achthal auf steilen Felsen über dem Dorfe Weiler stand. Man sieht jetzt nur noch wenige Mauern davon. Der Name rührt vielleicht von Cunz, Cünzle her, man findet ihn auch Cünzelburg geschrieben. Die Burg wurde sammt den dazu gehörigen Gütern, 1464, von Ulrich von Westerstetten an das Kloster Blaubeuren und von diesem, 1465, für 140 fl. an den Heiligen zu Süßen verkauft (vergl. Weiler).

b. Winnenden, ein evang. Weiler auf der hohen Alp, an der Landstraße nach Urach, 1/2 St. nördlich von Seißen, und Filial der Kirche daselbst, mit 36 Einwohnern. Den großen Zehnten hat der Staat, den kleinen die Pfarrey. Der Name wird, wie der von der Stadt Winnenden, verschieden, am häufigsten Winneden, Winnenden geschrieben gefunden.

Der Weiler besteht aus 4 (früher 2) mit einer Mauer umgebenen Bauerhöfen und einem an der Straße gelegenen Wirthshause. Er gehörte vormals dem Kloster Blaubeuren, und wurde vor der Reformation von einem Klostergeistlichen verwaltet. An das Kloster wurde er von der Familie der Pfalzgrafen von Tübingen gestiftet. S. 112. Doch verkaufen noch im J. 1320 die Gebrüder Friedrich, Ulrich und Joß von Apfelstetten ihren Hof Winnenden um 30 Pfd. an das Kloster. Über den Erdbruch bey Winnenden s. S. 25.


27. Sunderbuch,

ein evang. Dorf auf der Alp, am Rande gegen das Blauthal, 1/2 St. südlich von Asch, wovon es Filial ist, mit 209 Einwohnern. Den großen Zehnten hat die Universität Tübingen, den kleinen die Pfarrey. Der Name des Orts wurde erst in neuern Zeiten in Sonderbuch verändert, er soll so viel

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_214.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)