Seite:Oberamt Blaubeuren 220.jpg

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Katzenstein gesessen 1 Hof, den Hirtenstab und andere Rechte für 200 fl., und 1401 von Fritz von Westerstetten und seinen Söhnen ihre Leibeigenen zu T., 1473 von Leonhard Vetter und seinem Bruder Craft Vetter in Wörth alle ihre Leute und Güter zu und um T., die sie nicht lange vorher, 1455 und 1458 erworben hatten, nebst Gerichten, Zwingen und Bännen für 3000 fl.; 1503 bis 1594 kaufte endlich das Kloster verschiedene Güter, 1693 für 14.000 fl. den ulmischen Antheil, und 1713 von Ferd. Besserer von Thailfingen 1 Hof für 1800 fl. Im J. 1802 fiel T. mit Elchingen an die Krone Bayern, und das Pflegamt wurde unter die Landgerichte Söflingen und Alpeck vertheilt; durch den Staatsvertrag von 1810 kam es an die Krone Würtemberg.

Im Umkreise der Markung befinden sich zwey abgesonderte Bezirke, welche von zwey untergegangenen Orten noch die Namen Lützelbuch und Mauerhof führen. Eine halbe Stunde von Tomerdingen in dem Hardtwalde, welchen Albert von Ravenstein der Gemeinde T. zur Hälfte geschenkt hat, stand auf einer Anhöhe eine Burg, wovon sich der Name Burg bis auf den heutigen Tag erhalten hat. Es ist dieselbe, deren schon bey Bermaringen gedacht ist.


31. Weiler.

Weiler, ein evang. Pfarrdorf an der Ach, 3/4 St. südwestlich von Blaubeuren, mit 242 Einwohnern. Den großen Zehnten hat der Staat, den kleinen die Stadtpfarrey Blaubeuren, zum Theil auch der Staat; auf 541/2 Morg. hat das Spital Blaubeuren den großen und kleinen Fruchtzehnten, und auf 25 Tagw. Wiesen die Stadtpfarrey Schelklingen den Heuzehnten.

Weiler liegt an der Straße von Blaubeuren nach Ehingen, hart am Fuße der Alp und zum Theil noch am Berge. Es besitzt keine Brunnen, aber eine reiche, gute Quelle im Orte und hat eine Kirche, einen herrschaftlichen Fruchtkasten, 2 Mahlmühlen und 2 Schildwirthschaften. Neben dem Feldbau und der Viehzucht, womit auch Viehmastung verbunden

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_220.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)