Seite:Oberamt Ehingen 010.png

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hat Herr Kirchenrath Vannotti in den Würt. Jahrbüchern gegeben[1].

Inschriften und andere Denkmäler. Die merkwürdigsten Überreste röm. Alterthums finden sich zu Rißtissen an der Pfarrkirche. Ihre Entdeckung dankt man dem Herrn Kirchenrath Vannotti; von Ebendemselben findet sich auch eine ausführliche Beschreibung davon an dem angezeigten Orte, welcher wir hier folgen. Die Pfarrkirche wurde im Jahr 1784 von Grund aus neu gebaut. Zu diesem Bau verwendete man die Quadersteine der baufällig gewordenen ältern Kirche, und besonders des, wie die Sage lautet, in einem eigenen Styl erbauten Chors. Mehrere dieser Steine, die nun als Sockel des neuen Kirchengebäudes dienen, sind mit Figuren bedeckt, die mit vieler Kunst und Wahrheit bearbeitet sind, und den Stürmen der Zeit getrotzt haben; andere sind zum Theil zerstört und unkenntlich.

Auf der Südseite der Kirche ist ein Stein mit folgender Inschrift eingemauert:

IN H. D. D.
I. OM. ET DANV
VIO. EX VOT
O. PRIMANVS
SECVNDI VSLL
MVCIANO ET FABI
— — —

Der untere Theil der Inschrift ist in neueren Zeiten mit dem Spitzhammer ausgehauen worden. Doch läßt sich glücklicher Weise aus der Angabe der Consul noch so viel erkennen, daß das Denkmal im Jahr 201 oder 206 gesetzt worden ist. Herr Kirchenrath Vannotti erklärt in den Würt. Jahrbüchern die Inschrift also: In honorem Deorum Dearumque (sonst auch Domus Divinae) Jovi optimo maximo et Danuvio ex Voto


  1. S. Würt. Jahrbücher 1824. 1s Heft. S. 82 etc. Dort finden sich auch die röm. Heerstraße und die zu Rißtissen aufgefundenen Denkmäler näher beschrieben.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: , 1826, Seite 010. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_010.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)