Seite:Oberamt Ehingen 026.png

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Die ganze Länge ihres Laufs beträgt nach der Strombahn 96.900 Fuß, oder 33/4 Meilen, gerade 1/2 Meile mehr, als nach der Thalbahn; die Wassermasse wird der von der Lauter nahe kommen; ihre Quellen liegen 1936 Par. Fuß, ihre Mündung 1515 P. F. über der Meeresfläche; ihr Gefälle beträgt also nach der Thalbahn im Ganzen 421 F. und auf eine Länge von 1000 F. 5′ 6″, oder auf 1 Stunde 72′. Das Gefälle ist also dem der Lauter ungefähr gleich. S. Beschreibung des Oberamts Münsingen. S. 41. Bey Theuringshofen macht sie sehr schöne Wasserfälle, hier, wie im Lauterthale, Gießel genannt; dagegen hat sie zwischen Schmiechen und Bergach und besonders in dem Allmendinger Ried sehr wenig Fall, vertheilt sich deßwegen hier auch in mehrere Äste und versumpft das Thal. Es findet bey diesem Ried dieselbe Beobachtung Statt, wie bey den Donaurieden. So lange die Öffnung bey Bergach und die Flußbahn weiter hinab noch nicht eingefurcht war, stand darin die Schmiechen zu einem ansehnlichen See aufgestaut. Die Schmiechen treibt 14 Mahlmühlen und 11 andere Mühlen und Werke, mit Ausnahme von 4 Mahlmühlen, alle im Oberamte und davon 14 allein zu Ehingen. Sonst wird sie auch, wo es nöthig ist, zur Wässerung benutzt.

Bemerkenswerthe Einflüsse der Schmiechen sind:

a) der Sondernacher Bach (Sondernach). Urspr. bey Sondernach; Einfl. 1/4 St. davon;

b) Allmendinger Bach. Urspr. nur 100 Schritte oberhalb Gr. Allmendingen; Einfl. unterhalb des Dorfs;

c) Heufelder Bach, ein ganz unbedeutendes Wässerlein, das aber zu Zeiten stark anläuft. Urspr. auf Heufelder Markung; Einfl. zwischen Ehingen und Bergach;

d) Weiherbach, Urspr. theils in den Weiherwiesen bey Ehingen, wo er eine kleine Mühle treibt, (s. Quellen) theils in einer Quelle bey Schlechtenfeld, Einfl. unter Ehingen, wo er noch ein Wasserwerk treibt.

4) Der Dischinger Bach, eigentlich 2 Bäche, wovon der eine von der Gegend von Niederhofen herkommt und durch Dischingen geht, wo er eine Mühle treibt, der andere von der Höhe von Öpfingen herzieht und unterhalb Dischingen, kurz vor dem Einfluß in die Donau, sich mit ersterem vereinigt.

5) Der Donaurieder Bach, ein unbedeutendes Bächlein von ganz kurzem Laufe.

6) Der Erlbach. Urspr. auf dem Hochsträß, 1/4 St.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 026. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_026.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)