Seite:Oberamt Ehingen 075.png

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der Universität sind im Cataster zu 5022 fl., der Stiftungen zu 465 fl. angeschlagen. Der Antheil, welchen die Stiftungspflege an dem großen Zehnten hat, gehörte in ältern Zeiten der Familie Humendorfer zu Ulm, weßhalb er auch jetzt noch der Humendorfische Zehnte heißt. Die Familie verkaufte ihn 1381 für 125 lb. an einen Ehinger Bürger, Namens Wend, von dessen Tochtermännern er 1384 der Siechenpflege zu St. Katharina verkauft wurde.

Gefälle beziehen: der Staat, Geld 246 fl. 42 kr., Dinkel 46 Sch., Haber 15 Sch. 31/4 Sr., die Univ. Freyburg 121 fl. 18 kr., Dinkel 50 Sch. 71/2 Sr., Haber 26 Sch. 73/4 Sr. und 24 Sch. 7 Sr. Mühlkernen; die Stadtpflege 511 fl. 37 kr., Dinkel 25 Sch., Haber 221/2 Sch.; die Stiftungspflege 253 fl. 23 kr., Dinkel 69 Sch. 41/4 Sr., Haber 51 Sch. und Mühlkernen 29 Sch.; die Stadtpfarrey und Caplaneyen 23 fl. 35 kr., Dinkel 4 Sch. 31/2 Sr., und eben so viel Haber; Graf Schenk v. Castell 224 fl. 49 kr.; Pfarrey Hayingen 4 fl. 27 kr., Dinkel 23 Sch. 11/4 Sr., Haber 16 Sch. 11/2 Sr.; Pfarrey Nasgenstatt 53 kr.; Stiftungspflege Alt-Steußlingen 1 fl. 41 kr., Tarpfründe 56 kr. [ws 1]

Unter den Staatsgefällen befinden sich Landachten; Laudemialgebühren gibt der Steinhof, ein vormaliges Lehen- nun Zinsgut. Die Gefälle der Pfarrey Hayingen fließen aus Zinsgütern (Handschuhlehen) des Fürsten von Fürstenberg, die des Grafen v. Castell rühren von der Grafschaft Berg aus 2 Falllehen-Mühlen, und den Mortuarien und Gülten von 2 Erblehen-Mühlen her, ihr Betrag wurde durch eine Übereinkunft mit der Stadt i. J. 1755 näher bestimmt.

Die Stadt bildet, wie der Plan auf der Karte zeigt, eine ziemlich lang gestreckte Figur, so daß der Weg von einem Ende zum andern eine ganze Viertelstunde ausmacht. Sie ist mit Gräben und Mauern umgeben, und hat 3 Haupt- und 2 Nebenthore; der Graben ist theilweise ausgefüllt und zu Gärten benutzt, die Mauer hatte sonst einen bedeckten Gang, der aber mit einem Theil derselben i. J. 1809 abgehoben wurde. Die 3 Hauptthore sind das obere oder Ulmer, das untere oder Riedlinger und das neue Thor, das erst i. J. 1810 gebaut wurde. Die Stadt liegt theils an und


Anmerkungen [WS]

  1. Korrigiert nach Beschreibung des Oberamts Riedlingen S. 266: S. 75. die Fruchtgefälle der Stadtpflege betragen 25 Sch. Dinkel und 221/2 Sch. Haber, der Stadtpfarrey und der Caplaney 4 Sch. 31/2 S. Dinkel und eben so viel Haber.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 075. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_075.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)