Seite:Oberamt Ehingen 087.png

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verbunden, die aber bey der Vereinigung der Verwaltung verkauft wurde.

Vormals gab es auch noch andere besondere Pflegen, als die Mühlheimer Pflege, (s. Mühlheim) die St. Blasipflege; die St. Martins, gemeine Almosenpflege; die lateinische Schulpflege; die Brüderschafts- und Stipendiat- oder Winkelhöfersche Präsenzpflege. Alle diese Pflegen wurden durch eine K. Verordnung von 1808 in einer Verwaltung mit 2 Abtheilungen: Armenfonds- und Kirchen- und Schulpflege, vereinigt. Sämmtliche Stiftungen zusammen hatten

  Einkommen   Ausgaben
1823 46.506 fl. 45 kr.   44.096 fl. 46 kr.
1824 43.404 –  38  –    41.119 –  12  – 

Das Einkommen fließt aus Activ-Capitalien (s. Tab.), Umgelds-Entschädigung, Beysitz- und Brückengeld; aus dem Ertrag von eigenen Gütern, Schafweide, Zehenten und aus grundherrlichen Gefällen aus 25 Orten, insbesondere aus 65 Zinsgütern, und 98 Falllehengütern. Sie betragen, ohne die Zehenten, an Früchten über 2000 Scheffel. Die Ausgaben gehen außer den berührten Zwecken auf die Bedürfnisse des Gottesdienstes und des Unterrichts.

Noch besitzt Ehingen folgende besondere Stiftungen: Werrerische Stiftung[ws 1] für Seminaristen 1000 fl.; Werrerische Stiftung für arme Bürgerstöchter bey ihrer Verehelichung 1000 fl.; Steinhammersche Stiftung zu Schulbüchern 300 fl.; Glöckerische, Lauterische, Schnizerische und Honuldische Stiftung für Studirende aus den Familien, und in deren Ermanglung für arme studirende Bürgerssöhne 12.959 fl.

Eben so beschwerlich als gefährlich für die Stiftungen war die unter der Regierung des Kaisers Joseph ergriffene Maßregel, wodurch sämmtliche Capitalien des Stiftungs-, wie des Kirchen- und Religionsfonds nebst den Pupillengeldern in Wien zu 31/2 pCt. angelegt werden mußten. Der Landtagsabschied von 1790 bestimmte zwar, daß diese Anlegung


Anmerkungen [WS]

  1. Korrigiert nach Beschreibung des Oberamts Riedlingen S. 267: S 87 lies Werrerische, statt Wernerische Stiftung;
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 087. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_087.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)