Seite:Oberamt Ehingen 121.png

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wo sie einen Sitz hatten, und wahrscheinlich waren sie Grafen des Munderkinger Gaus. S. Hausen, Wachingen, Hundersingen. Allmählig schenkten oder verkauften sie ihre meisten Güter, und mit Walter von Emerkingen, der noch 1382 vorkommt, verschwindet die Familie[1]. An ihrer Stelle findet man nun die von Stein. Die Brüder Benz und Eberhard v. St. theilten 1439 die Herrschaft. Benz verkaufte seine Hälfte an Herzog Albrecht von Östreich i. J. 1455, und nach mancherley Wechsel wurde diese Hälfte von Seiten Östreichs den Gr. v. Stadion, zuerst 1729 pfandweise, dann 1734 als Lehen überlassen. Die von Stein blieben dagegen in dem freyen Besitz der andern Hälfte. Benz von Stein hatte schon 1440 ein Söldgütlein zur Caplaney Reichenstein gestiftet, woher das obige Gefälle rührt, einzelne Höfe gehörten dem Spital Biberach, der sie 1666 und 1676 an Franz von Stein verkaufte. Der i. J. 1676 erkaufte Hof ist derselbe, welchen nun der Graf Reuttner besitzt. Der Zehnte war durch die Einverleibung der Pfarrey Unterwachingen an das Kl. Marchthal gekommen, nachdem das Kloster schon 1304 einen Theil, den sogenannten Laienzehnten, von den von Emerkingen zum Geschenk erhalten hatte.


14. Ennahofen mit Thal und Theuringshofen.
a. Ennahofen,

ein evang. Dorf auf den lutherischen Bergen, in sehr hoher Lage, 23/4 St. nördlich von Ehingen, und 1/2 St. von Weiler-Steußlingen, wovon es Filial ist, mit 200 Einw. F. A. Blaubeuren, Sitz eines K. Revierförsters. Die Zehnten, den großen und den Klee- und Esperzehnten in der Brach bezieht der Staat,


  1. Nach einer Archival-Urkunde verkauft i. J. 1382 Berthold von Stein zum Reichenstein, „ze disen Ziten ze Mundrichingen gesessen,“ den Laienzehnten, die Mühle, 2 Höfe etc. zu Kirchheim an Bruno von Hertenstein, Walther von Emerkingen, Walz und Conrad von Stein zum Reichenstein, beyde seine Brüder, Mang von Hornstein und Walz vom Stein von Rechtenstein, seinen Vetter. Eine Verwandtschaft der Stein mit den Emerkingen ist nicht bemerkt: aber merkwürdig bleibt die Gesellschaft.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_121.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)