Seite:Oberamt Ehingen 135.png

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im Elsaß sein Eigenthum in Griesingen (Chresinga). Gr. Chadaloch überläßt 817 dem Kl. St. Gallen seine Güter in Chrezzingun[1], und 961 bestätigt K. Otto I. den Vertrag zwischen dem Bischof von Chur und dem Kloster Murbach über die Güter in Griesinga. In der Folge war Griesingen im Besitze der Gr. v. Berg, welche mehrere ihrer Vasallen damit belehnten, von welchen sich auch eine Familie von Griesingen schrieb. Ulrich von Griesingen war 1350 Schirmsvogt des Kl. Wiblingen. Die Familie erlosch 1385. Einen Theil von Unter-Griesingen und den Pfarrsatz in Obergriesingen trugen die Herrn von Berg von den Grafen v. Berg und nachher von Östreich zu Lehen: sie verkauften ihn 1503 und 1523 an die von Freyberg, und diese kamen, mit wenigen Ausnahmen, in den Besitz von ganz Griesingen, verkauften aber 1809 das Besitzthum an den Fürsten v. Taxis. 1806 kamen beyde Orte unter W. Hoheit.

In dem Walde hinter Ober-Griesingen findet man noch Spuren einer Römerstraße. S. 8.


21. Grötzingen,

ein evang. Dorf auf den luther. Bergen in hoher Lage, 21/2 St. nordw. von Ehingen und 1/4 St. von Weiler-Steußlingen, wovon es Filial ist, mit 186 Einw.; F. A. Blaubeuren. Die Zehnten, der große gehört dem Staat, der kleine der Pfarrey, von Klee und Esper in der Brach auch dem Staat.

Gefälle beziehen; der Staat aus 3 Falllehen- und Zinsgütern 91 fl. 18 kr. Geld, 79 Sch. 63/4 Sr. Dinkel, 80 Sch. 21/2 Sr. Haber und 1 Sch. 21/2 Sr. Erbsen, die Stiftspflege Altsteußlingen 2 fl. 43 kr., 1 Sch. 21/4 Sr. Dinkel und eben so viel Haber, die Stiftspflege Weilersteußlingen 1 fl. 38 kr. und die Gemeindepflege 46 kr.

Trotz seiner hohen Lage fehlt es dem Ort nicht an Quellwasser; s. S. 21. In der Gegend wird vorzüglich gute Hafnererde gegraben.


  1. Neug. Cod. Dipl. Nr. 27. 193.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_135.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)