Seite:Oberamt Gmuend 022.jpg

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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

fortsetzt; von hier bis zu seiner Einmündung wird er Bettringerbach genannt. Zwischen Weiler und Unter-Bettringen erhält er einen bedeutenden Zufluß durch den im Eselsbrunnen, 1/2 Stunde südöstlich von Bargau entspringenden, 1 Stunde langen Eselsbach, der durch Bargau fließt und nun den Namen Bargauerbach erhält. Lauf des Bettringerbachs beziehungsweise Strümpfelbachs 2 Stunden. Wegen dieser bedeutenden, meist von der Alb und von ihren Vorbergen herkommenden Zuflüsse läuft der Waldstetterbach häufig sehr schnell und gewaltig an, so daß er nicht selten Schaden anrichtet.

Das im allgemeinen sehr reizende Thal des Waldstetterbachs ist von Gmünd an aufwärts anfänglich ein mäßig breites Wiesenthal, das auf beiden Seiten von hohen, meist mit Wiesen und Baumgütern kultivirten Thalgehängen begrenzt wird, weiter aufwärts, da wo das Thal eine Wendung gegen Süden macht, wird es enger, die Thalgehänge werden niedriger und verlieren sich endlich bei Waldstetten ganz und nur flachhügelliges Ackerland lehnt sich zu beiden Seiten der ganz unbedeutenden Thalsohle an; dagegen erheben sich in einiger Entfernung von dem eigentlichen Thal die kräftigen, vielgegliederten Vorberge der Alb und umschließen von Waldstetten aufwärts eine freundliche Thalweitung auf zwei Seiten, die alsdann oberhalb Weilerstoffel spitz zusammen läuft. Das Thal des Bettringerbachs hat einen ähnlichen Charakter und wird an seinem Schluß bei Weiler ebenfalls auf 3 Seiten von dem steilen Albabhang und den vielfältig geformten Albvorbergen, hier nicht spitz zulaufend, sondern amphitheatralisch umfangen;

der Deutenbach, entspringt 1/4 Stunde westlich von Straßdorf, fließt in einem ganz engen Waldthälchen bis zum Schirenhof, wo er den von Straßdorf herkommenden Heuselbach aufnimmt und mündet bei der Sägmühle 1/2 Stunde unterhalb Gmünd in die Rems. Lauf 1/2 Stunde;

der Tiefenbach, beginnt am nördlichen Fuß des Rechbergs, fließt durch ein stilles, tiefeingefurchtes Waldthal und mündet bei Krähenhäusern ein. Lauf 1 Stunde;

der Holzingerbach, welcher bei Maitishof, O.-A. Göppingen, beginnt, berührt den Bezirk nur auf eine kurze Strecke an seiner westlichen Grenze, in deren Nähe er in die Rems fließt. Lauf 1 Stunde, innerhalb des Bezirks 1/4 Stunde.

2. Die Lein, entspringt 1/4 Stunde westlich von Kaisersbach im O.-A. Welzheim, erreicht den diesseitigen Bezirk 1/8 Stunde westlich von der Weggen Ziegelhütte, bildet von da an 3/4 Stunden lang die Bezirksgrenze und tritt dann erst ganz in den Bezirk ein, den sie von West nach Ost durchfließt und unterhalb Horn wieder verläßt, um ihren Lauf im Oberamt Aalen fortzusetzen und bei Abtsmünd in den Kocher zu münden. Der ganze Lauf beträgt 111/2 Stunden und der innerhalb des Bezirks 41/2 Stunden. Das muntere Flüßchen, welches während seines Laufs durch den Bezirk mehrere Mühlen in Bewegung setzt und die Orte

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_022.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)