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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

October bis December vor. Was den jährlichen Gang des Barometers betrifft, so steht dasselbe im Durchschnitt zu Anfang des Jahres hoch, fällt bis Ende März, steigt bis Ende Mai rasch, von da an etwas langsamer, im Juli fällt es schwach, um bis Ende August wieder zu steigen. Im September und October fällt es wieder und steigt hierauf von Anfang des November bis zum Anfang des Januar. Es giebt also im Laufe des Jahres zwei Maxima (Anfang Januar und Ende August) und zwei Minima (Ende März und Anfang des November).


6. Gebirgsarten, Versteinerungen und Mineralien.

Die geognostischen Verhältnisse des Bezirks gehören zu den interessanteren des Landes, indem hier die Gebirgsschichten von dem grobkörnigen weißen Keupersandstein (Stubensandstein) bis zu den Dolomiten des weißen Jura regelmäßig auf einander lagernd vorkommen und von Stufe zu Stufe verfolgt werden können.

Um diese Schichtenfolge möglichst anschaulich zu machen, halten wir es für angemessen, eine Durchschnittslinie, die sämtliche zu Tage gehenden Schichten ein- oder mehreremal berührt, zu ziehen und diese zu begehen. Wir gehen von Gmünd aus und nehmen unseren Weg in südlicher Richtung über Straßdorf auf den Rechberg, von da auf den Stuifen und weiter über Granegg, den Kuhberg, das kalte Feld, den Steinbühl, den Bernhardusberg bis auf die Hochebene der Alb bei Bartholomä.

Während der Begehung dieser geognostischen Linie werden wir bei jeder Gebirgsschichte, die wir treffen, auch die weitere Verbreitung derselben in dem übrigen Bezirk angeben und somit eine Übersicht über die geognostischen Verhältnisse unseres Bezirks darzustellen suchen. Von den zahllosen Versteinerungen, die sich, namentlich in den jurassischen Formationen finden, nennen wir nur die wesentlichsten, im übrigen aber müssen wir der Kürze wegen auf v. Quenstedts „Jura“, Tübingen 1858 verweisen.

1. Keuper; von ihm gehen in unserem Bezirk nur die oberen Glieder zu Tage und zwar treffen wir zunächst Gmünd unterhalb der Stadt auf der rechten Seite der Rems das mittlere Glied des weißen grobkörnigen Keupersandsteins, eine harte Abänderung desselben, die außer dieser Stelle in unserem Bezirke nur noch im Roththal oberhalb Hönig und westlich von Muthlangen zu Tage tritt.

Wir gehen auf unserer Linie quer über das Remsthal gegen Straßdorf und treffen auf der linken Seite der Rems mit dem Beginn des Thalabhangs den oberen weißen grobkörnigen Keupersandstein (der mittlere fehlt hier), der in mächtiger Ausbildung beinahe bis zum oberen Rande des Thalabhangs hinanzieht;

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_038.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)