Seite:Oberamt Gmuend 144.jpg

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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

hat 1546 auf Schloß Grunzheim seine Herrschaft Weissenstein (welche ihm Herzog Ulrich von Württemberg eingezogen, weil er im schmalkaldischen Krieg auf des Kaisers Seite stand) verkauft um 15000 fl. an seinen Vetter Georg von Rechberg zu Kronburg und Kelmünz; Grunzheim erbte seine Gemahlin.

  I, B. Hohenrechberg-Heuchlinger Ast.
 
 Ulrich I. von Hohenrechberg zu Heuchlingen, † 1458.
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Ulrich II., † 1496. Wilhelm I. † c. 1505.
     B, 1. Stifter des Heuchlinger B, 2. Stifter des Neuburger
Zweigs, Gründer d. Fideicommisses. Zweigs.
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 Wolf 1498–1540. Wilhelm II. Hans 1480 und
/——————————————\  1467–1524,  Georg I., 1496,
     Ulrich III. Hans Wolf zu Neuburg a. K.  zum Hochhaus.
     † 1572, † 1565. /————\ 
h. 2) Anastasia v. /————\ Georg II.
Welwart † 1596. Ulrich IV.
/——————\ † 1585,
     Wolfgang h. Amalie Adelmann.
     Christoph /————\
     † 1573 Magdalene, h. 1) Melchior Veit v. Rechb.-Staufeneck (II, A, 2),
und Schwestern. 2) Heinrich v. Reichau.

Ulrich I. brachte 1449 den Gmündern auf ihrem Rückzug von Waldstetten eine bedeutende Niederlage bei; 1444 war er auf dem Reichstag zu Nürnberg und gehörte zu einer kaiserlichen Gesandtschaft an den Dauphin von Frankreich; er starb zu Frankfurt.


1. Heuchlinger Zweig. Ulrich II. erhielt in der Theilung 1460 Hohenrechberg, Heuchlingen, Eschach und Wangen (O.-A. Gaildorf). Im bayerischen Krieg wurde er 1462 bei Giengen gefangen, trat aber nachher in bayerische Dienste; 1468 begleitete er Graf Eberhard von Württemberg nach Jerusalem und erbaute auf dem Rechberg 1488 die erste steinerne Kapelle. Für die Stammburg hat er 1473 vom Kaiser das Recht erlangt, Stock und Galgen aufzurichten, ließ 1494 ein Lagerbuch verfassen und errichtete zugleich ein Familienfideicommiß, wonach die Herrschaft Hohenrechberg ewig bei der Familie bleiben und von jedem Inhaber auf den nächsten männlichen Erben seines Stamms und Namens fallen soll. Leider hat die ungenaue Abfassung der Urkunde Raum gelassen zu vielen folgenden Streitigkeiten. Die Geistersage vom Klopferle zu Rechberg hängt mit Ulrichs II. Tod zusammen; sein Hund ist historisch.

Wolf war 1521 Landvogt im Burgau. Mit seinem Vetter Wilhelm stand er in Erbverbrüderung und erbte aber verkaufte auch 1524 Neuburg a. d. Kamlach.

Ulrich III. kam durch Tödtung eines württemb. Geleitsknechts und eines Hühnervogts in Händel mit Herzog Christof, der sogleich

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_144.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)