Seite:Oberamt Gmuend 154.jpg

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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

Bero von der ältern Donzdorfer Linie verkaufte er 1679 Osterberg mit Weiler an den Rittercanton Donau. Von seinen Enkeln genoß Veit Ernst das Ernstische Fideicommiß, nach Veit Ernsts III. Tode aber nahm dasselbe General Gaudenz von Rechberg in Anspruch und der Reichshofrath erklärte es auch für ein Majorat. Dagegen erbte Veit Ernst IV. als Nachkomme von Bero’s II. ältesten Sohn das Fideicommiß Hohenrechberg.

Gaudenz erlangte in Bayern die höchsten Würden, als Geheimrath, Obersthofmarschall, Hofkriegsrathspräsident, General-Feldmarschall-Lieutenant u. s. w. Er baute die Wallfahrtskirche auf dem Bernhardusberg. Bei seinem Tode fiel das Ernstische Majorat auf Josef Rudolfs ältesten Sohn.

Damit sind wir endlich bei der letzten allein noch blühenden Linie der Rechbergischen Familie angekommen, abgeleitet vom Osterberger Aste, – beim

 b. jüngeren Donzdorfer Zweig.
Josef Rudolf, Freiherr von Rechberg, † 1711, wurde Chorherr zu Ellwangen 1674, resignirte aber 1682, nahm Kriegsdienste und 1694

h. Margarethe Cäcilie Vöhlin, Freiin zu Illertissen.

Freiherr Johann Bero Ernst, † 1745 zu Weissenstein. Ihm fällt die Hohenrechberger Primogeniturherrschaft 1738 und das Ernstische Majorat 1735 zu. Als eifriger Jäger baute er das Jagdschlößchen „Beroslust“. h. Gräfin Theresie Lösch von Hilgertshausen.  Franz
 Xaver
 Leo
 † 1767.
Graf Maximilian Emanuel Josef, † 1819.
h. Waldburga, Freiin von Sandizell.
Dieser Herr stieg wieder in Bayern zu den höchsten Hofwürden und Orden empor, (1817 Obersthofmeister des Königs) und that die nöthigen Schritte 1790 die Grafenwürde zu reassumiren und ins schwäbische Grafencollegium wieder einzutreten. 1808 wurde ihm von der Krone Bayern und 1810 auch von Württemberg die Grafenwürde bestätigt zugleich für alle seine Nachkommen. – Das Ernstische Majorat wurde 1792 in ein Primogenitur-Fideicommiß verwandelt und demselben Hohenrechberg und Weissenstein, statt Kelmünz aber, welches 1794 verkauft wurde, Donzdorf, Scharfenberg und Messelhof einverleibt, nachdem 1795 die zweite Hälfte von Donzdorf erworben war. Während seiner Regierung, die väterlich waltete, erfolgte 1805 die Mediatisirung und Einverleibung in Württemberg (und theilweise zuerst in Bayern 1805–1810). Graf Maximilian übergab seinem Sohne Alois die Regierung 1808.
Graf Alois, † 184?
Kgl. bayerischer Staats-
minister u. s. w.,
h. Gräfin Schliz v. Görz,
tritt 1842 seinem Sohne
die Regierung ab.
Josef und Anton,
Königlich bayerische
Generale.


Johann Nepomuk,
† 1817.
Präsident der
königl. bayrischen
Forstadministration etc.
und
andere
mehr.


Graf Albert, geb. 1803,
Präsident der Kammer
der Standesherrn in
Württemberg.
Graf Johann Bern-
hard Eustach,
k. k. österr. Minister der
ausw. Angelegenheiten.
Graf Ludwig.


Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_154.jpg&oldid=- (Version vom 29.6.2020)