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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

Aktiv-Kapitalien „zu Herstellung des öffentlichen Credits“ durch

die Organisations-Kommission von der Reichsalmosenpflege 17.331 fl. 34 kr.
von der Sct. Leonhardspflege 32.200 fl. – kr.
49.531 fl. 34 kr.

in Abzug dekretirt wurden.

Neben den oben aufgeführten 5 verschiedenen Armenpflegen bestand noch eine weitere, rein zu Armenzwecken bestimmte besondere Verwaltung, die Sct. Katharinenpflege, welche eine jährliche Einnahme von 9.323 fl. 27 kr. abwarf. Auch diese mußte „zum Besten der alt Gmünd’schen Schuldenzahlungskasse“ 68.021 fl. Kapitalien mit einem jährl. Zinsen-Ertrag von 2.342 fl. nachlassen, so daß sie nur noch 6.981 fl. ertrug.

Diese Einnahme wurde der neu errichteten Kirchen- und Schulpflege zugewiesen. Der Hospitalpflege aber verblieben nichtsdestoweniger die Versorgung der im Sct. Katharinen-Spital untergebrachten Armen und die Unterhaltung des Katharinen-Spital-Gebäudes.

Nach dem Organisations-Etat von 1803 bestanden die Einnahmen der Hospitalpflege in 25.166 fl. 49 kr. aus eigenen Gütern, Gebäuden, Waldungen, Aktiv-Kapitalien und Lehenzinsgütern, an deren Stelle jetzt die Ablösungs-Kapitalien getreten sind, und es erträgt das Vermögen des Spitals dermalen, d. h. nach der Rechnung pr. 1865/66 in Wirklichkeit 32.771 fl. 16 kr. Es besteht aus 16186/8 Mrg. 18,6 Rth. Waldungen, 5364/8 Mrg. 17,7 Rth. Güter, Gebäulichkeiten im Brand-Versicherungs-Anschlag von

83.375 fl., und 175.662 fl. Aktiv-Kapitalien, nämlich:
43.603 fl. Zehent-Ablösungs-Kapital,
36.714 fl. Gefäll-Ablösungs-Kapital,
90.515 fl. andere Kapitalien,
4.830 fl. verzinsliche Zieler und Vorschüsse.
175.662 fl.

Von den Spitalwaldungen befinden sich 7476/8 Mrg. 46,9 Rth. auf der Markung Gmünd, 8707/8 Mrg. 19,7 Rth. auf der Markung Bartholomä. Unter denselben Waldungen befinden sich:

  684/8 Mrg. 32,6 Rth. Laubwald,
5363/8 Mrg. 33,2 Rth. Nadelwald,
1426/8 Mrg. 29,1 Rth. gemischter Wald.

Nach dem periodischen Nutzungsplan von 1863/72 werden aus diesen Waldungen jährlich genutzt 576 Klafter und 17.280 Wellen. Nach dem Ergebniß pro 1865/66 beläuft sich der Holzerlös auf 11.749 fl. 51 kr.

An Gütern besitzt der Spital auf hiesiger und auf benachbarten Markungen:

1617/8 Mrg. 31,3 Rth. Meiereien (Schafgüter),
1246/8 Mrg. 33,9 Rth. Wiesen mit Obstbäumen
2187/8 Mrg. 38,4 Rth. willkürlich gebaute Äcker,
  306/8 Mrg.   5,1 Rth. Weiden und Ödungen.
5364/8 Mrg. 12,7 Rth.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_224.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)