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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

13.. an die Stadt verkaufte „beim Thurm den man heißt Gißübel“? Kaiser Karl IV. genehmigte, daß die vom Spital auf des Reichs Boden verlegte Mühle da verbleiben möge und sie bestand noch 1499, wo sich die Gerberzunft mit 4 Müllern (aufwärts) verglich wegen des Häute in den Bach Legens. Späterhin ist die Mühle eingegangen.

Innerhalb der Stadt lag auch noch eine Mühle an dem durchlaufenden Bettringer Bach. 1491 wurde verkauft die Überschlagsmühle bei des Spitals Badstube hinter der Judenschule; – das ist die s. g. Judenmühle. – Aufwärts am Bettringer Bach liegt heutzutag noch eine Mühle innerhalb der Mauer und außerhalb thalaufwärts eine Schleifmühle; 1458/70 fanden wir die „Roggenmühle am Bettringer Bach“ genannt, zuerst im Besitz der v. Winkenthal.

Unterhalb der Stadt liegt wieder eine Reihe von Mühlen. Die obere Sägmühle ist wohl entstanden aus der 1758 auf einem spitalischen Wieslein (Sägwiesle) errichteten Lohmühle?

Die Kreuzmühle, z. B. 1453 genannt, hat diesen Namen von einem in der Nähe gestandenen Kreuz (ohne Zweifel dem schon 1395 genannten „Zülhartz Kreuz“ – neben der Rems).

Eine Hüpfingsmühle (es gab eine Familie Hüpfing) erscheint in Urkunden seit 1317; sie war rechbergisch Lehen und gehörte einst den Herren v. Rinderbach, von welchen eine Tochter einen Theil davon ihrem Mann Ytel Martin oder Meister M. dem Maler zubrachte 1414/22. Die Hälfte wurde vom Lehensnexus frei gemacht 1448. Heutzutag heißt sie Freimühle; bei derselben war z. B. 1681 eine Lohmühle.

Bei dem abgegangenen Eutighofen, also oberhalb des Röthenbachs, stand die zwischen 1300–1550 oft genannte Eutighofer Mühle, also etwa wo jetzt die untere Sägmühle ist. Hermann Guland 1319 und Guta Guland 1339 schenkten ihre Theile dem Spital, welcher die Mühle in Bestand gab. Kaiser Sigmund erlaubte 1430, das Wasser vor der Eutighofer Mühle aufzufangen und über die Gemeinde zu führen an einen Ort, wo eine (neue) Mühle gesetzt werden soll. Es ist auch von einer Schleifmühle bei der Eutighofer Mühle die Rede.

An der Grenze des Gmünder Gebiets, heutzutage im Oberamt Welzheim, lag die Mühle beim Sachsenhof, mit diesem von Herrn Conrad v. Rechberg den beiden Spitälern zu Gmünd intra et extra muros geschenkt 1328.

Von Lokalitäten gedenken wir auch des öfters genannten Renbolzbrunnens und der Pfeilhalde, welche für den nobilitirten Kaufmann Achilles Stahl, † 1783, den Adelstitel „Edler von Pfeilhalden“ dargeboten hat.


b) Der Gorgishof.

Bei der Rinderbacher Mühle lag einst auch ein Ort dieses Namens, der im 14. und 15. Jahrhundert manchfach genannt wird bei Käufen

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 292. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_292.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)