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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

von Gütern und Zehnten „zu Rinderbach“. Die im Steinhaus, die Wolf, Kurz, Gule und v. Rinderbach waren da begütert; die meisten Erwerbungen machte das Spital.

Über dem Weiler lag die Stammburg Rinderbach; von dieser war ein Theil in andere Hände gekommen. Hans v. Nenningen verkaufte 1386 seinen Theil des Burgstals (also der zerstörten Burg) zu Rinderbach samt Zubehör an Gütern, Rechten und Gefällen dem Heinrich Bertung, der wieder verkaufte an Heinrich Wolf 1399. Nachher kam die Stadt in Besitz, verkaufte aber 1632 an das Spital die Burg zu Rinderbach, der Gorgishof genannt (mit wenig Gütern), um 2000 fl. Der neue Namen stammt wohl von Gregori Emer, der um 1550 lange Zeit den „Schafhof zu Rinderbach“ bestanden hatte, den man deßwegen wohl den Gregorishof nannte.

Die St. Margarethen-Kapelle bei diesem Hof s. oben.

c) Bei Kapellen außerhalb der Stadtmauer stehen St. Katharinen (das Siechenhaus), das Dreifaltigkeitshaus, St. Josefshaus, St. Leonhardshaus, St. Salvatorhaus; der Klosterhof gehörte zu Gotteszell.

d) Von den Lokalitäten haben ihren Namen die meist neueren Häuser: Galgenberg, Hohlenstein, Klarenberg, zu den Krähen, Siechenberg, Sternhalde, Zeiselberg. Auf einem alten so benannten rechbergischen Lehen steht das Haus Becherlehen.

e) Die Vogelhöfe liegen wohl am ehemals sogenannten „Brögerberg“ oder „Brögenhalde“ und es dürfte da jenes Brogenhofen gestanden sein, wovon die Vetzer sich nannten; vgl. oben.

Fuggerle; ob im Zusammenhang mit der Fuggerei?
Kroatenhaus; woher wohl dieser Namen?

Der Rehnenhof ist der einzige zur Stadt Gmünd gehörige Hof, welcher sich um 1700 außerhalb der Stadtmauern befand, neben 3 Ziegelhütten (von der Stadt verliehen) und den Mühlen; dazu der Hofmeister bei St. Kathrine und der Bruder bei St. Leonhard. Alle übrigen Parcellen sind neuere Ansiedlungen oder doch erst zu Wohnungen hergerichtet.


Bargau,
Gemeinde III. Klasse mit 680 Einw., worunter 2 Ev., a) Bargau, Pfarrdorf, 578 Einw., b) Beiswang, Weiler, 67 Einw., c) Birkhof, Hof, 12 Einw., d) Lauchhof, Hof, 12 Einw., e) Schlößle, Hof, 11 Einw. – Kath. Pfarrei, die Ev. sind nach Heubach eingepfarrt. 13/4 Stunden östlich von Gmünd gelegen.

Nahe schon dem großartigen Steilabfalle der Alb, an den Vorterrassen des Scheuelberges liegt im flachen Thälchen des Eselsbronnenbaches

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_293.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)