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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

die Katholiken auf dem Aalbuch, in Steinheim und Weiler i. B. umfassen sollte. Nach Bartholomä verlegt 1840. Der Mönhof brannte ab 1789. Von der Stadt ist er an Privatleute zu eigen verkauft worden und kam in verschiedene Hände, Ökonomierath v. Horn, v. Starkloff u. a.

f) Röthenbach, liegt 1/2 Stunde südwestlich von Bartholomä an der Straße nach Weißenstein; hiezu gehört ein 550 Morg. großes Gut, das mit Ausnahme eines kleinen Theils, welcher einigen Bürgern von Bartholomä und Böhmenkirch gehört, Eigenthum von zwei Besitzern ist. Ein gräflich Rechbergischer Forstwart hat hier seinen Wohnsitz.

Die Mäder des Namens Röthenbach, 100 Jauchart, wurden 1529 von Wolf v. Rechberg an Ulm vertauscht und in Folge davon eine Niederlassung gegründet. Die Grenze gegen das Gmündische ist 1577/1578 versteint worden, doch gabs noch Streitigkeiten über die Weide und, z. B. 1592, das Ausstocken auf dem Aalbuch. Es saß zu Röthenbach ein Ulmischer, nachher als Ulm bayerisch geworden, ein bayerischer und nach Unterbrechung ein württemberger Förster.

g) Ziegelhütte, liegt getrennt von der Gemeindemarkung, 1/8 Stunde östlich vom Mutterort.

Südöstlich liegt der Kollmannswald, so benannt von einer St. Kolomanskapelle, welche auf der „Kappeleshalde“ gestanden, neben welcher in einer Klause lange Zeit Waldbrüder lebten.

Der Wald gehörte nach Lauterburg, Jörg Reinhard v. Wellwart aber verkaufte 1569 den circa 800 Jauchart großen Wald und die Mäder und Wasserhülbe zunächst an Röttenbach, samt den zwei Heuscheuern, um 22.000 fl. an die Stadt Ulm, frei, ledig. Die Kapelle, soweit der Dachtrauf reichte, gehörte den Herren v. Rechberg-Weissenstein. Wellwart behält sich auf den Mädern den Winterwaidgang vor und wenn sie zu Äckern gemacht werden, soll der Zehnte nach Bartholomä gehören; Waldrodungen gehören Ulm.

Die Kapelle, wohl eine Rechberg’sche Stiftung, wurde 1800 abgebrochen und das Bild darin nach Böhmenkirch gebracht. Ulm hatte den Rechbergen 1579 durch Vertrag ein Plätzlein überlassen, nur sollte da kein Kram (bei Wallfahrten) gestattet sein.

Röthenbach und Kollmannswald wurden von Bayern als eine Dotation hingegeben und von den Grafen v. Rechberg erkauft.

Der Aalbuch (die Höhe der Alb zwischen dem Lauterthal, Kocher- und Brenzthal, dem Nordabfall und ungefähr der alten Straße von Böhmenkirch nach Steinheim und Heidenheim) gehörte wohl ursprünglich zur Herrschaft Lauterburg den Pfalzgrafen von Donauwört und Dillingen. Darum stifteten sie 1143 zum Kloster Anhausen, u. a. auch Irmboldes-, d. h. Irmannsweiler, Erchenbrechtsberg,

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 306. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_306.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)